Arbeitsbereich

Fertilität und Wohlbefinden

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Forschungsfeld

Trends in der Fertilität von Heute und Morgen

Im 20. Jahrhundert gingen die Geburtenraten und das Bevölkerungswachstum deutlich zurück währenddessen die sozio-ökonomische Entwicklung in Ländern weltweit beispiellos voranschritt. Der negative Zusammenhang zwischen Geburtenverhalten und sozio-ökonomischem Entwicklungsstand eines Landes ist ein von den Soziallwissenschaften beschriebenes, stabiles und allgemeingültiges, empirisches Muster. Nun zeigt sich aber Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts ein gegenläufiger Trend: ein Anstieg des Geburtenniveaus in gewissen hochentwickelten Ländern. Mit den Projekten in diesem Forschungsfeld wollen wir tiefere Einblicke in die Entwicklung des Geburtenverhaltens von heute gewinnen und Methoden der kausalen Inferenz mithilfe kontrafaktischer Ansätze verwenden, um komplexe sozioökonomische Prozesse zu entflechten, die das Geburtenverhalten bestimmen.

Die jüngsten Entwicklungen in der periodenspezifischen Fertilität wurden anscheinend von sozio-ökonomischen und demographischen Faktoren beeinflusst. Ein wesentlicher demographischer Faktor ist das Timing der Familiengründung. Verlagert sich die Geburt in das höhere Alter, werden die Geburtenzahlen vorübergehend gedrückt. Werden diese Geburten in späteren Jahren nachgeholt, klettern die Geburtenzahlen wieder an. Zu den sozioökonomischen Faktoren die positiv zu den Entwicklungen im Geburtenverhalten beigetragen haben gehören ein steigender sozio-ökonomischer Entwicklungsstand sowie weitere sozio-ökonomische Fortschritte in Ländern, in denen der wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsstand bereits sehr hoch ist.

Nun ist aber noch offen, ob der sozio-ökonomische Entwicklungsstand einen Einfluss auf den Aufschub der Familiengründung hat. Auch ist noch wenig darüber bekannt, welche Rolle die Gleichstellung der Geschlechter als Bindeglied zwischen sozioökonomischem Entwicklungsgrad und reproduktivem Verhalten spielt. Wir wollen die Zusammenhänge zwischen sozioökonomischem Entwicklungsstand, Geschlechtergleichstellung, Geburtenaufschub und Trends in der Geburtenentwicklung umfassend untersuchen und beschreiben.

Schlagworte:

Geburtenentwicklung

Schlagworte (Region):

Welt

Projekte dieses Forschungsfelds

Shifts in the Fertility–Development Nexus at the Macro and Micro Level Details
Causal Inference Approaches to Fertility Over the Life Course Details
Family Formation in Comparative Perspective Details
Socioeconomic Differentials in Fertility and Family Formation Processes Details
Psychological Factors and Family Formation Processes (Dissertation) Details
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.