Beitrag in einem Sammelband

Kinderlosigkeit in Deutschland: theoretische Probleme und empirische Ergebnisse

Kreyenfeld, M. R., Konietzka, D.
In: Konietzka, D., Kreyenfeld, M. R. (Eds.): Ein Leben ohne Kinder: Ausmaß, Strukturen und Ursachen von Kinderlosigkeit in Deutschland, 11–44
Wiesbaden, Springer VS (2013)

Abstract

In fast allen europäischen Ländern bleiben heute mehr Frauen und Männer ohne eigene Kinder als vor zwei oder drei Jahrzehnten. In Westdeutschland sind die Anteile unter den 1959-1963 geborenen Frauen mit insgesamt 19 Prozent und 30 Prozent bei den höher gebildeten Frauen besonders hoch (Statistisches Bundesamt 2009a, 2009b). Das Thema Kinderlosigkeit weckt zugleich seit Jahren eine erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit, obwohl – oder gerade weil – bis vor kurzem das „wahre“ Ausmaß der Kinderlosigkeit in Deutschland angesichts fehlender amtlicher Daten unbekannt war. Auch die Ursachen der hohen Kinderlosigkeit in Deutschland werden vielfältig, wenn nicht sogar widersprüchlich diskutiert. Sind wirtschaftliche Unsicherheiten, schlechte Bedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder einseitig karriereorientierte Lebenskonzepte von Frauen, insbesondere Akademikerinnen, für die hohe Kinderlosigkeit verantwortlich? Fehlt „nur“ ein geeigneter Lebenspartner oder, wenn vorhanden, fehlt diesem das Interesse an Familie?
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.