Beitrag in einem Sammelband

Nichteheliche Lebensgemeinschaften: demographische Trends und gesellschaftliche Strukturen

Kreyenfeld, M. R., Konietzka, D.
Non-marital unions: demographic trends and challenges to society
In: Scherpe, J., Yassari, N. (Eds.): Die Rechtsstellung nichtehelicher Lebensgemeinschaften, 45–75
Beiträge zum ausländischen und internationalen Privatrecht 81
Tübingen, Mohr Siebeck (2005)

Abstract

Ziel dieses Beitrags ist es, einen Überblick über die Bedeutung nichtehelicher Lebensgemeinschaften in Europa und insbesondere in Ost- und Westdeutschland zu geben. Dabei nutzen wir neben den Daten der Bevölkerungsstatistik die Daten des Eurobarometer und des deutschen Mikrozensus. Obwohl nichteheliche Lebensgemeinschaften in Westdeutschland eine große Bedeutung im frühen Erwachsenenalter erlangt haben, ist die endgültige Heiratsneigung, insbesondere im Zusammenhang mit der Familiengründung, hoch geblieben. Im Unterschied zu anderen west- und nordeuropäischen Ländern kommt nichtehelichen Lebensgemeinschaften im mittleren Erwachsenenalter kaum eine Bedeutung zu. Ganz anders die Situation in Ostdeutschland, wo nach der Wende die Heiratsneigung zurück gegangen ist und nichteheliche Lebensgemeinschaften zu bedeutenden Lebens- und Familienform gehören. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion über die sozialpolitischen Hintergründe der Unterschiede in den Familienformen in Ost- und Westdeutschland.
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.