Arbeitsbereich

Fertilität und Wohlbefinden

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Forschungsfeld

Neue Perspektiven auf den Übergang zu einem neuen Geburtenverhalten

Der demografische Übergang gehört zu den beeindruckendsten gesellschaftlichen Veränderungsprozessen der modernen Zeit. Inzwischen haben fast alle Bevölkerungsgruppen rund um den Globus zumindest den Beginn des Geburtenrückgangs als Teil dieses Prozesses erlebt. Allerdings sehen wir auch erhebliche räumliche und soziale Unterschiede im Beginn und Ausmaß des Rückganges. Der Analyse der Geburtenentwicklung kommt die Tatsache zugute, dass dieser Prozess durch den Rückgang klar definierter und somit gut zu beobachtender Geburtsereignisse zu Tage tritt. Untersuchungen des demografischen Übergangs könnten daher unser allgemeines Verständnis darüber verbessern, wie gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie die Urbanisierung entstehen und sich räumlich und zeitlich ausbreiten.

Die Projekte in diesem Forschungsbereich untersuchen diesen Prozess aus neuen Perspektiven. Ein Schwerpunkt ist, Entwicklungstrends im generativen Verhalten von Männern in Ländern mit hohen Einkommen aus einer vergleichenden Perspektive zu untersuchen. Obwohl die amtliche Statistik in der Regel bei fast allen Geburten Daten zur Mutter enthalten, liegen Angaben zum Vater in einer nicht zu vernachlässigenden Anzahl von Fällen nicht vor. Wir haben deshalb Methoden entwickelt und getestet, mit denen fehlende Daten zu Vätern aus den Angaben zu den statistisch erfassten Müttern (sofern vorhanden) abgeleitet werden können. Wir nutzen Daten zu langfristigen Trends im Reproduktionsverhalten des Mannes aus amtlichen statistischen Quellen. Die abgeleiteten Datensätze erlauben uns, Untersuchungen zu dem Zusammenhang zwischen Entwicklungstrends in der Fertilität von Männern im Vergleich zu Frauen auf eine neue Ebene zu bringen.

Die Projekte in diesem Forschungsbereich profitieren von den jüngsten methodischen Fortschritten und der jüngst verbesserten Verfügbarkeit von Daten auf der Individualebene zu historischen und modernen Gesellschaften. Dieses erlaubt es uns, den Prozess sowohl auf der Mikro- als auch auf der Makroebene zu untersuchen. So können wir neue Einblicke in wichtige Mechanismen und Determinanten räumlicher und sozialer Variationen im Beginn und dem Ausmaß des Geburtenrückganges rund um den Globus gewinnen.

Schlagworte:

Geburtenentwicklung

Schlagworte (Region):

Welt

Projekte dieses Forschungsfelds

Leveraging Micro-Level Computational Models to Advance Fertility Forecasting Details
Analyzing Male Fertility: Toward a Comparative Approach Details
Union–Fertility Nexus and Fertility Variation in Sub-Saharan Africa (Dissertation) Details
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.