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Projekt

Methodological Advances in Mortality Modeling and Population Aging

Roland Rau, Marcus Ebeling, Torsten Sauer; in Zusammenarbeit mit Anders Ahlbom, Karin Modig (beide: Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden), Carl P. Schmertmann (Florida State University, Tallahassee, Vereinigte Staaten)

Ausführliche Beschreibung

Die Entwicklung neuer Methoden zur Schätzung von Sterblichkeit und Bevölkerungsalterung gehören weiterhin zu den Kernaktivitäten von Demografen und Statistikern. Die folgenden Forschungsfragen werden gegenwärtig von der Gruppe behandelt:

1) Wie können wir Sterblichkeit in kleinen Bevölkerungen schätzen? In einer Vielzahl an Altersstufen kann es in kleinen Bevölkerungen passieren, dass (schönerweise) nur wenige oder gar keine Sterbefälle vorliegen. Statistisches Rauschen kann daher das eigentliche Signal überlagern, d.h. es können starke statistische Zufallsschwankungen auftreten, die die Ermittlung der zugrundliegenden Sterblichkeit erschweren. Basierend auf dem TOPALS Ansatz von de Beer hat die Gruppe ein neues Bayesianisches Modell entwickelt, um probabilistische Schätzwerte für die Sterblichkeit zu erhalten. Eine Anwendung des Modells auf Lebenserwartung in deutschen Kreisen wurden auf mehreren wissenschaftlichen Konferenzen und im Bundesinnenministerium präsentiert. Mittels schwedischer Daten versucht die Gruppe herauszufinden, wo die Grenzen dieses Modells sind.

2) Da Methoden des maschinellen Lernens in der Demografie noch nicht so verbreitet sind wie in anderen Disziplinen stellt sich die Gruppe der Frage, ob diese Methoden neue Einsichten in der demografischen Analyse erlauben. Gegenwärtig untersucht die Gruppe, ob sogenannte Random Survival Forests bessere Schätzungen liefern als konventionelle Methoden. Für die Präsentation vorläufiger Ergebnisse gewann die Gruppe einen Poster Award bei der PAA 2019 sowie bei einer europäischen Konferenz für jüngere Demografen.

3) Epidemiologen und Demografen arbeiten häufig am selben Thema: die Gesundheit und die Sterblichkeit von Individuen. Eine der Stärken der Demografie ist die Entwicklung und Anwendung von sogenannten Dekompositionsmethoden. Die Gruppe entwickelte eine neue Methode zur Zerlegung des Lebenszeitrisikos in Veränderungen im Inzidenzrisiko und zunehmender Lebenserwartung.

4) Während die Ergebnisse von Demografen häufig als Lebenserwartung ausgedrückt werden, verwenden Epidemiologen gerne das relative Risiko. Die Gruppe leistet einen Beitrag, in dem sie zeigt, ob und wie man diese beiden Maße übersetzen kann.

Schlagworte:

Alterung, Sterblichkeit und Langlebigkeit, Statistik und Mathematik

Schlagworte (Region):

Deutschland

Publikationen

Ebeling, M.; Modig, K.; Ahlbom, A.; Rau, R.:
PLoS One 13:4, e0195307–e0195307. (2018)    
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.