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Mortalitätsdynamiken besser verstehen
Roland Rau, Marcus Ebeling, Torsten Sauer, James W. Vaupel; in Zusammenarbeit mit Anders Ahlbom, Karin Modig (beide: Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden), Christina Bohk-Ewald (University of Helsinki, Finnland), Eva Kibele (The Statistical Office of the Free Hanseatic City of Bremen, Deutschland), Sebastian Klüsener (Federal Institute for Population Research, Wiesbaden, Deutschland), Magdalena Muszyńska (Vienna, Österreich)
Ausführliche Beschreibung
Die Gruppe hat ein neuartiges Prognosemodell für die Sterblichkeit entwickelt. Zwei Charakteristika unterscheiden das Modell von vielen anderen: a) Es modelliert die Sterblichkeitsverbesserungsraten und nicht die Sterberaten selbst und b) es erlaubt Trends aus anderen Bevölkerungen aufzunehmen, falls die Entwicklung in der gegenwärtigen Bevölkerung nur sehr unwahrscheinlich so weitergehen wird wie bisher. Die Gruppe hat ebenso gezeigt, dass "Lifespan Disparity" ein nützliches Werkzeug zur Evaluation der Plausibilität von Mortalitätsprognosen sein kann. Alternativ könnte man es auch als technische Bedingung oder als "Prior" in der Entwicklung von neuen Mortalitätsprognosemodellen verwenden.
Die zukünftige Sterblichkeit hängt auch davon ab, ob eher Perioden- oder Kohorteneffekte für die Veränderungen in der Sterblichkeit verantwortlich sind. Die Gruppe hat eine Monographie veröffentlicht, in der verschiedene Aspekte der Mortalitätsdynamik für westliche Ländern visualisiert werden wie auch die Dynamik von Todesursachen, der Saisonalität der Sterbefälle und des Fortschritts in der Krebssterblichkeit in den USA.
Mittel- und langfristig wird eine kontinuierliche Verbesserung in den Überlebenschancen und in der Lebenserwartung von einer Reduktion der Sterblichkeit von Hundertjährigen abhängen. Mittels schwedischer Registerdaten hat die Gruppe untersucht, ob die Sterblichkeit unter diesen Hochbetagten tatsächlich sinkt oder nicht. Nach unserer Analyse mussten wir dies verneinen: Wir konnten für schwedische Hundertjährige keine Reduktion in der Sterblichkeit in den vergangenen 30 Jahren feststellen.
Wie wird sich der globale Trend hin zur Urbanisierung auf die Sterblichkeit von älteren Menschen auswirken? In einer räumlichen Analyse zeigen wir für kleinräumige Regionen in Deutschland und dem Vereinigten Königreich, dass urbane Regionen eine höhere Sterblichkeit im Alter 60 und 70 verzeichnen, jedoch im Alter 80 und darüber im Vorteil sind.
Alterung, Sterblichkeit und Langlebigkeit, Statistik und Mathematik
Publikationen
Modig, K.; Lambe, M.; Ahlbom, A.; Ebeling, M.:
The Lancet Regional Health - Europe 4:100072, 1–7. (2021)

Ebeling, M.; Meyer, A. C.; Modig, K.:
BMC Public Health 20:1523, 1–8. (2020)

Rau, R.; Bohk-Ewald, C.; Muszynska, M. M.; Vaupel, J. W.:
Cham: Springer International Publishing, The Springer series on demographic methods and population analysis 44. (2018)

Bohk-Ewald, C.; Ebeling, M.; Rau, R.:
Demography 54:4, 1559–1577. (2017)

Bohk-Ewald, C.; Rau, R.:
Genus 73:1, 1–37. (2017)

Modig, K.; Andersson, T.; Vaupel, J. W.; Rau, R.; Ahlbom, A.:
Journal of Internal Medicine 282:2, 156–163. (2017)
