08. September 2016 | News | News

Alyson van Raalte erhält Fördermittel in Höhe von 1,48 Millionen Euro

Die MPIDR-Forscherin Alyson van Raalte hat Fördermittel in Höhe von 1,479 Millionen Euro vom European Research Council (ERC) bewilligt bekommen. Die Gelder fließen in ein Projekt, in dem die Unterschiede in der Verteilung des Sterbealters in verschiedenen Ländern und in verschiedenen sozioökonomischen Gruppen untersucht werden soll.

Normalerweise beschreiben Demografen den Gesundheitszustand einer Bevölkerung mit Durchschnittswerten, wie zum Beispiel die Lebenserwartung. Aber diese Durchschnittswerte liefern nur ein unvollständiges Bild, da sie nicht zeigen, ob es Unterschiede in der Verteilung des Sterbealters in verschiedenen Bevölkerungsgruppe oder Ländern gibt. Ökonomen stehen vor vergleichbaren Problemen, nämlich wenn es darum geht, Einkommen zu analysieren: Das Bruttoinlandsprodukt eines Landes gibt an, wie das durchschnittliche Einkommen des Landes aussieht. Es zeigt, wie gut sich das Land insgesamt entwickelt hat, aber es sagt nichts darüber aus, welche Einkommensungleichheiten es innerhalb der Bevölkerung gibt. Wenn sie mehr über diese Ungleichheiten erfahren wollen, nutzen Ökonomen den so genannten Gini-Koeffizienten, der die Einkommensverteilung innerhalb eines Landes beschreibt. 

Alyson van Raalte möchte diese Methodik auf die Beschreibung des Alterns übertragen. Haben Länder mit vergleichbaren Lebenserwartungen auch vergleichbare Verteilungen des Sterbealters? Oder haben manche Länder sehr frühzeitige Todesfälle und gleichzeitig eine hohe Langlebigkeit? Oder gibt es vielleicht Bevölkerungsgruppen innerhalb derer alle ungefähr gleich alt werden? Alyson van Raaltes Forschung soll Antworten auf diese Fragen geben. Und diese Antworten sind vor allem für die Gesundheitspolitik von Relevanz. Sie werden den Politikern zum Beispiel bei der Entscheidung helfen, ob eher darin investiert werden soll, die Lebenserwartung noch weiter zu erhöhen oder darin, die Ungleichheiten in der Langlebigkeit zu vermindern.

Die Starting Grants werden vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) jährlich vergeben. Wissenschaftler, deren Promotion zwei bis etwa sieben Jahre zurückliegt, können an diesem Wettbewerb teilnehmen, sofern sie ihr Projekt an einer europäischen Forschungseinrichtung durchführen. Das Programm richtet sich an junge Wissenschaftler, die das Potential haben, eine eigene Forschungsgruppe zu leiten. Die Förderung je Grant beträgt bis zu 1,5 Millionen Euro.

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