03. April 2023 | News | Research Center

Neues Max Planck Center for Social Inequalities in Population Health startet in Rostock und Helsinki

Die beiden Direktoren der Forschungskooperation: Pekka Martikainen und Mikko Myrskylä. © MPIDR/Wilhelm

Ab Juli will MAXHEL: Max Planck l University of Helsinki Center for Social Inequalities in Population Health mit Hilfe neuer Konzepte und einem einzigartigen Datenschatz die zentralen sozialen Prozesse aufdecken, die zu Unterschieden in der Gesundheit führen.

„Das Center analysiert, wie Familienkonstellationen und genetische Faktoren mit sozialen Merkmalen des Einzelnen verwoben sind“, sagt Mikko Myrskylä, Direktor des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock und einer der beiden Direktoren des Centers.

Ein Team von 14 Postdocs und Promovierenden in Rostock und Helsinki will ab Juli 2023 herausfinden, wie diese Konstellationen gesundheitliche Ungleichheiten hervorrufen, wie sie langfristige Veränderungen der Ungleichheiten vorantreiben und wie sie sich bei unterschiedlichen sozialen Bedingungen auf die Makroebene niederschlagen.

Im Frühjahr werden die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und die Universität Helsinki, die beide zum Budget des Centers von mehr als 5 Millionen Euro beitragen, einen Kooperationsvertrag unterzeichnen. Die Universität Helsinki hat erfolgreich 2 Millionen Euro von der Jane und Aatos Erkko Stiftung eingeworben, die MPG steuert 2,5 Millionen Euro bei. Die Metropolregion Helsinki unterstützt das Center mit 1 Million Euro zusätzlich zum Budget.

„Das Center wird die übliche empirische Forschung erweitern. Wir verwenden außergewöhnlich detaillierte, verknüpfte Familiendaten, wirklichkeitsnahe Versuchsdesigns, mit genetischen Informationen ausgestattete sozialepidemiologische Daten und fortschrittliche dynamische Modellierungstechniken. Einzigartig dabei ist, dass alle diese Daten derzeit an der Universität Helsinki verfügbar sind“, sagt Pekka Martikainen, Professor für Demografie in der Abteilung für Bevölkerungsforschung der Universität Helsinki und der zweite Direktor des Centers.

Die Forschungsagenda des Centers stützt sich auf vier thematische Säulen:

  1. FAMILIE: die Forschenden wollen Ursachen langfristiger Veränderungen bei gesundheitlichen Ungleichheiten bewerten und den Beitrag sozialer Familienfaktoren und generationenübergreifender wechselseitiger Abhängigkeiten zur Entstehung sozialer Ungleichheiten im Gesundheitsbereich ermitteln;
  2. GENETISCHE FAKTOREN: Auswirkungen der sozialen Stellung auf die Gesundheit sollen mit Hilfe genetischer Informationen abgeschätzt und die Art und Weise bewertet werden, wie genetische Zusammenhänge durch die Familie und die soziale Stellung vermittelt oder verändert werden;
  3. VERGLEICHE: Unterschiede bei der Erklärung sozialer Ungleichheiten im Gesundheitsbereich sollen durch international vergleichende Forschung bewertet werden; und
  4. METHODEN: die Forschenden wollen causal multistate modeling und die jüngsten Fortschritte in der kontrafaktischen Analyse aus benachbarten Disziplinen weiterentwickeln, um die Analysen in den Themenbereichen 1-3 und der demografischen Forschung im Allgemeinen zu unterstützen.

Es ist notwendiger denn je die Ursachen für gesundheitliche Ungleichheiten besser zu verstehen. „Die sozialen Ungleichheiten bei Gesundheit und Sterblichkeit haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Die bislang beispiellosen gesundheitlichen und sozialen Folgen der Pandemie könnten die Schwächsten in der Gesellschaft am härtesten treffen und die Ungleichheiten weiter verschärfen“, sagt Mikko Myrskylä.

MaxHel Center stellt ein

Wenn Sie an Stellen für Post-Doktorand*innen oder Doktorand*innen interessiert sind, wenden Sie sich bitte an die MaxHel-Direktoren Myrskylä oder Martikainen. Es sind sowohl Stellen in den Abteilungen des Centers in Rostock oder Helsinki als auch geteilte Stellen mit geteilter Arbeitszeit in beiden Abteilungen verfügbar.

Kontakt

Leiterin des Arbeitsbereichs Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen

Silvia Leek

E-Mail

+49 381 2081-143

Redakteurin Wissenschaftskommunikation

Silke Schulz

E-Mail

+49 381 2081-153

Direktoren des Centers

Direktor
Leiter des Bereichs Bevölkerung und Gesundheit
Leiter des Bereichs Fertilität und Wohlbefinden
Leiter der Forschungsgruppe Demografie der Arbeit
Direktor des MaxHel Centers

Mikko Myrskylä

E-Mail

+49 381 2081-118

Population Research Unit
Faculty of Social Sciences
University of Helsinki

Pekka Martikainen

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Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.