06. Dezember 2021 | News | Auszeichnung für Studie

Ugofilippo Basellini gewinnt Jan M. Hoem Paper Award

© MPIDR

Eine Studie darüber, wie man Daten zur Übersterblichkeit mit Mobilitätsdaten während der ersten Corona-Welle in England und Wales verbindet von Ugofilippo Basellini und Kolleg*innen hat den Jan M. Hoem Paper Award gewonnen.

Ugofilippo Basellini, der im Arbeitsbereich für digitale und computergestützte Demografie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) den Forschungsbereich Alterung und Generationsprozesse leitet, und seine Kolleg*innen aus diesem Arbeitsbereich haben die nun ausgezeichnete Arbeit veröffentlicht. Das Team wendet Grundlagenforschung in einem hochrelevanten Themengebiet an und bietet politischen Entscheidungsträger*innen einen Rahmen, um die Sterblichkeit durch Covid-19 während der Pandemie zu verringern.

Die Autor*innen kombinieren klassische Datenquellen - die wöchentliche Zahl der Todesfälle, die von der staatlichen Statistikbehörde in England und Wales veröffentlicht wird - mit einer Datenquelle, deren Potenzial von Demografen wahrscheinlich noch nicht in vollem Umfang erkannt wurde: öffentlich verfügbare Mobilitätsdaten, die von einem Internetunternehmen bereitgestellt werden.

Basellini und seine Kolleg*innen entwickelten ein neuartiges Modell um die Übersterblichkeit abzuschätzen, das auf modernen statistischen Methoden beruht. Es basiert auf einem Generalized Additive Model, bei dem die Todesfälle einer negativen Binomialverteilung folgen. „Dieses Modell die Übersterblichkeit zu berechnen ist besser geeignet als viele andere, die ich im vergangenen Jahr gesehen habe“, sagt Roland Rau, externer Gutachter des Award-Komitees und Professor für Demographie an der Universität Rostock.

Die Sterblichkeit ohne Mobilitätseinschränkungen wurde in einem kontrafaktischen Szenario simuliert. Schließlich haben die Autor*innen ihre Daten und ihren Code veröffentlicht, so dass jeder die Ergebnisse reproduzieren kann. „Meiner Meinung nach ist dieser Punkt der vollständigen Transparenz in einer Zeit der alternativen Fakten besonders wichtig“, sagt Roland Rau.

Der Jan M. Hoem Paper Award wurde Anfang Dezember während der Annual Academy, die Teil des Doktorandenprogramms IMPRS-PHDS ist, digital verliehen. Der Preis wurde dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen. Er wurde ins Leben gerufen, um Nachwuchsforschende am MPIDR für eine Arbeit auszuzeichnen, die Qualität, Innovation, Originalität und wissenschaftliche Leistung am Beispiel der Arbeit von Jan M. Hoem verdeutlicht.

Originalpublikation

Basellini, U., Alburez-Gutierrez, D., Del Fava, E., Perrotta, D., Bonetti, M., Camarda, C., Zagheni, E.: Linking excess mortality to mobility data during the first wave of COVID-19 in England and Wales. SSM - Population Health (2021). DOI: 10.1016/j.ssmph.2021.100799

Pressemitteilung zum Thema

COVID-19 in England und Wales: Ohne Mobilitätseinschränkungen hätte sich die Übersterblichkeit verdoppelt

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Stellvertretender Leiter (Bevölkerungsdynamik und Nachhaltiges Wohlbefinden)

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