14. April 2015 | News
Herzlichen Glückwunsch!
Am 13.04.2015 hat der MPIDR-Doktorand Felix Ringelhan erfolgreich seine Doktorarbeit an der Universität Hannover verteidigt. In seiner Arbeit untersuchte er die Alterungsprozesse verschiedener niederer Tiere, insbesondere der Nesseltiere.
Der Süßwasserpolyp Hydra altert nicht und ist deswegen potentiell unsterblich. Doch wie sieht es bei seinen nahen Verwandten aus: Ist die Unsterblichkeit auch bei ihnen zu finden? Was sind die Ursachen für das Nicht-Altern? Diesen Fragen ist Felix Ringelhan in seiner Dissertation nachgegangen. Hydra unterscheidet sich in seiner Lebensweise von anderen Arten, die der gleichen Tierklasse angehören. Der Polyp lebt, über eine Fußscheibe mit dem Boden verbunden, fest an einem Ort. Er pflanzt sich ungeschlechtlich durch Knospung und Teilung fort.
Viele seiner Verwandten im Tierreich kennen aber unterschiedliche Lebensphasen, die sie in verschiedenen Formen verbringen: Sie sind erst eine Zeit Polyp und erzeugen durch Sprossung kleine Medusen. Die wiederum vermehren sich geschlechtlich und bilden Larven, die sich als Polyp niederlassen.
Felix Ringelhan untersuchte eine dieser Verwandten, Eleutheria dichotoma, über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren. Die Eleutheria Medusen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich – wie ihre Polypen auch und ähnlich wie Hydra - ungeschlechtlich vermehren, aber außerdem auch noch geschlechtlich.
Er stellte fest, dass – wie bei Hydra – die erwachsenen Polypenkolonien des Nesseltiers praktisch nicht altern. Anders verhielt es sich aber mit den Larven und den jungen, noch kleinen Polypen. Viele von ihnen starben innerhalb kürzester Zeit. Die Medusen hingegen zeigten eine besondere Form der Alterung mit einem ansteigenden Sterblichkeitsrisiko für die jungen und einem abfallenden Risiko für die älteren Medusen. „Mit dieser Studie konnten wir zeigen, dass es auf verschiedenen Ebenen innerhalb einer Spezies verschiedene Alterungsmuster geben kann. Zusätzlich scheint das Nicht-Altern bei den Hydra-Polypen kein Einzelfall zu sein, sondern ist unter den niederen Tieren sehr wahrscheinlich sogar weit verbreitet“, sagt Felix Ringelhan.