01. April 2015 | News | Süßmilch Lecture

Sechs große Probleme in der Erforschung der Demografie von Entwicklungsländern

Am 14. April 2015 wird der Demograf und Statistiker Griffith Feeney einen Vortrag am MPIDR halten. Er wird die Probleme diskutierten, mit denen die Wissenschaftler zu kämpfen haben, wenn sie demografische Fragestellungen in Entwicklungsländern bearbeiten.

Über den Vortrag
Seit den Neunzehnhundertsechziger Jahren ist das Interesse an der Demografie in Entwicklungsländern gewachsen. Doch um Bevölkerungsentwicklung zu untersuchen, benötigt man amtliche Daten zu Geburten und Todesfällen. Weil es in den meisten Entwicklungsländern keine Meldesysteme gab, aus denen man verlässliche Daten gewinnen konnte, wurden indirekte Methoden entwickelt und angewandt.

Seit den späten Neunzehnhundertsechziger Jahren bis in die Achtziger Jahre hinein waren diese Methoden die Arbeitsgrundlage eines aktiven und ergiebigen Forschungsfeldes. Die entwickelten Methoden wurden in der ganzen Welt angewandt und – in Kombination mit der Entwicklung von Methoden zur Datenerhebung - lieferten sie ein Wissen über Bevölkerungsentwicklung, das in keiner anderen Art und Weise hätte erlangt werden können.

Aber diese indirekten Methoden waren immer nur eine Notlösung. Sie haben per se ihre Grenzen. Man ging davon aus, dass Entwicklungsländer Meldesysteme entwickeln würden, die denen in Industrienationen ähneln.

Leider ist dies nicht passiert. Die meisten Entwicklungsländer haben keine Systeme entwickelt, die brauchbare demografische Daten liefern. Es werden also weiterhin die indirekten Methoden genutzt, obwohl dies schon längst nicht mehr der Fall sein sollte und obwohl das akademische Interesse an der Weiterentwicklung dieser Methoden geschwunden ist.

In diesem Vortrag werden sechs aktuelle Probleme in der Demografieforschung von Entwicklungsländern diskutiert. Drei dieser Probleme sind demografisch: Fehler in der Altersverteilung der Bevölkerung, Schätzungen zur Mortalität und Schätzungen zur Fertilität, die anhand von Census-Daten vorgenommen werden. Die anderen drei Probleme sind institutioneller Art. Dies sind das Einwohnermeldewesen, Volkszählungen und Daten zu internationalen Migrationen.

Über den Referenten
Griffith Feeney ist Demograf und Statistiker. Er hat einen Bachelor in Mathematik und ist promovierter Demograf. Mehr als 25 Jahre  war er Forscher am East-West Center (EWC). Seit 1998 arbeitet er freiberuflich als Forscher und Berater und berät Statistik-Ämter, Regierungen und Nicht-Regierungs-Organisationen.

Ort und Zeit
Dienstag, 14. April, 16 Uhr, im Auditorium des Instituts 

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