09. Mai 2005 | Pressemitteilung

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung öffnete zum zweiten Mal seine Tore

Die zweite Lange Nacht der Wissenschaften am Rostocker Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) war erneut ein Erfolg. Etwa 400 Rostockerinnen und Rostocker, Jüngere und Ältere, folgten am 28. April 2005 ab 18 Uhr der Aufforderung des Max-Planck-Instituts, bestaunten, wie lebendig und vielgestaltig die Disziplin der demografischen Forschung sein kann. Sie erlebten, wie interdisziplinär und international in dem modernen Gebäude am Stadthafen gearbeitet wird und informierten sich über aktuelle Forschungsprojekte sowie über die Ursachen und die Wirkungen des demografischen Wandels in Deutschland.

Besonders gut besucht waren die Vorträge. Wissenschaftler erklärten, wozu demografische Forschung nütze ist, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten und zu welchen Schlussfolgerungen sie kommen. "Wie lebt es sich auf dem Kopf einer stehenden Pyramide? Oder: Was macht eigentlich das Max-Planck-Institut für demografische Forschung?" leitete den Vortragszyklus ein. Der Vortrag "Deutschland ohne Kinderlachen" thematisierte die niedrige Geburtenrate. "Zähne auseinander! Wie man ein Skelett zum Sprechen bringt" konnte sich wohl das Prädikat des überraschendsten Themas in der Vortragsreihe sichern. Denn wer ahnt schon, dass man aus Skeletten unserer mittelalterlichen Vorfahren Schlüsse über das Leben und Sterben und somit die mittelalterliche Bevölkerungsstruktur ziehen kann? "Das Skelett machte den Vortrag richtig lebendig und der ganze Saal war gebannt", kommentierte ein Zuhörer. Im Vortrag "Pflegeheime statt Kindergärten" wurden die Ursachen und Konsequenzen des demografischen Wandels in Deutschland beleuchtet und im folgenden "Wo viele junge Frauen das Weite suchen. Wie Mecklenburg-Vorpommern sich verändert" der Blick auf die ganz naheliegende, regionale Problematik gelenkt. Es wurde hinterfragt, wie sich die klassische Familiennorm wandelt: "Vater, Mutter, zwei Kinder – ein Modell von gestern?". Und schließlich wurde im Vortrag "Was kann mein Nachbar dafür, dass ich zwei Kinder habe?" erklärt, wie soziale Netzwerke auf die Entscheidungen zur Familie Einfluss nehmen können.

Als unterhaltsam und aufschlussreich erwies sich der Lebenszeitrechner, der dem einzelnen ins Gedächtnis rief, auf welche Laster er zukünftig verzichten muss, um eine langes, gesundes Leben anzustreben. Das Programm berechnet auf der Grundlage persönlicher Daten eine Lebenserwartung. Ein Film erklärte dazu die Faktoren, die die Länge des Lebens beeinflussen, und eine Übersicht lieferte die Lebenserwartung geordnet nach Geschlecht und Jahrgängen. Andrang gab es auch im Zahnlabor, wo Experten demonstrierten, wie man aus Zähnen mittelalterlicher Skelette Informationen über Lebensläufe und die Zusammensetzung mittelalterlicher Gesellschaften extrahieren kann.

Studenten führten Interessierte in kleinen Gruppen durch das Haus und gaben einen Eindruck davon, wie demografische Forschung praktisch stattfindet. Auf elf Postern im Eingangsbereich fand sich Wissenswertes zu Schwerpunkten, Arbeitsgruppen und Forschungsprojekten im Haus. Hier stellte sich auch das neu gegründete "Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels" vor, eine gemeinsame Einrichtung des MPIDR und der Universität Rostock, die sich vornehmlich der praxisnahen Forschung widmet und Antworten auf politikrelevante und aktuelle Fragen erarbeitet.

Erst nach 23 Uhr schlossen die Türen der Hörsäle, der Labors und der Ausstellungsräume. Auf der anschließenden "After-Science-Party" feierten dann alle Beteiligten der Rostocker Langen Nacht der Wissenschaften unter dem Motto "Vorsicht Wissenschaft!" gemeinsam und ausgelassen eine erfolgreiche Nacht.

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Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.