19. April 2004 | Pressemitteilung

Konferenz "Aktuelle Forschung zur Fertilität in Europa" am 23. und 24. April am MPIDR Rostock
Forscher ehren Prof. Jan M. Hoem zu seinem 65. Geburtstag

Eine internationale Konferenz über "Aktuelle Forschung zur Fertilität in Europa: Perspektiven und Entwicklungen" findet am Freitag und Samstag, 23. und 24. April, am Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock statt. Namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland präsentieren Forschungsergebnisse zur Fertilitätsentwicklung. Dabei geht es vor allem um die Bedeutung sozialer, ökonomischer, kultureller und wohlfahrtsstaatlicher Einflüsse für sich und im jeweiligen Zusammenspiel. Zudem werden die Teilnehmer des Workshops über Entwicklungen und Perspektiven der demografischen Forschung zu Geburten- und Familiendynamik in Europa diskutieren.

Die Themenkomplexe sind u.a.:

  • Fertilitätsentwicklung in Ost- und Westdeutschland;
  • Erwachsenwerden in Europa;
  • Wertewandel und demografische Entwicklung;
  • Migration und Geburtenverhalten;
  • Stieffamilien und Kinderwunsch in Europa;
  • Erwerbstätigkeit, Bildung und Geburtendynamik in Deutschland, den nordischen und den osteuropäischen Ländern.

Zu den Referenten gehören neben Wissenschaftlern vom MPIDR unter anderem Prof. Ron Lesthaeghe aus Brüssel, Prof. Francesco C. Billari aus Mailand, Prof. Caroline Bledsoe aus Illinois, Prof. Elizabeth Thomson aus Stockholm und Prof. Øystein Kravdal aus Oslo. Die Konferenz eröffnet Gründungsdirektor James W. Vaupel.

Ein Anlass für die Konferenz am MPIDR ist der 65. Geburtstag von Prof. Jan M. Hoem. Er ist geschäftsführender Direktor des Institutes und Leiter der Abteilung Fertilitäts- und Familienentwicklung im heutigen Europa. Jan Hoem ist gebürtiger Norweger und Wahlschwede. Ausgebildet als Versicherungsmathematiker hat er sich schon früh der Demografie zugewendet. Nach Forschungstätigkeiten in Oslo, Berkeley (Kalifornien), Madison (Wisconsin) und Stanford (Kalifornien) und Professuren in Kopenhagen und Stockholm wurde er 1999 an das MPIDR Rostock berufen. Seit 2002 ist Jan Hoem auch Honorarprofessor für Statistische Demografie an der Universität Rostock.

Das Forschungsprogramm, das am MPIDR unter Jan Hoems Leitung etabliert worden ist, untersucht Geburten- und Familienentwicklungen im heutigen Europa. Ausgangspunkt ist dabei, dass in allen hochentwickelten Gesellschaften (besonders ausgeprägt in Europa) die Geburtenraten sinken und neue Familienformen, wie nichteheliche Lebensgemeinschaften, Einelternfamilien und Stieffamilien, immer häufiger werden. Obwohl es ausgeprägte regionale Unterschiede im Fertilitäts- und Familienverhalten in Europa, zum Beispiel zwischen Ost- und Westdeutschland, zwischen Süd- und Norditalien, zwischen den skandinavischen Ländern sowie zwischen nord-, zentral-, süd- und osteuropäischen Ländern gibt, zeigen sich auch allgemeine Trends. Ziel des Forschungsprogrammes ist es, Ausprägungen und Abläufe solcher Entwicklungen sowie die dafür ausschlaggebenden Faktoren interdisziplinär zu untersuchen und zu erklären.

Über das MPIDR

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock untersucht die Struktur und Dynamik von Populationen. Die Wissenschaftler*innen des Instituts erforschen politikrelevante Themen wie den demografischen Wandel, Altern, Geburtendynamik und die Verteilung der Arbeitszeit über die Lebensspanne, genauso wie den digitalen Wandel und die Nutzbarmachung neuer Datenquellen für die Erforschung von Migrationsströmen. Das MPIDR ist eine der größten demografischen Forschungseinrichtungen in Europa und zählt international zu den Spitzeninstituten in dieser Disziplin. Es gehört der Max-Planck-Gesellschaft an, der weltweit renommierten deutschen Forschungsgemeinschaft.

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