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Mein Kind - dein Kind - unser Kind. Der Einfluss von vor-partnerschaftlichen Kindern auf das Fertilitätsverhalten in zweiten Lebensgemeinschaften

Buber, I., Prskawetz, A.
In: Demographische Informationen 1997/1999, (Ed.) Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 11–19
Wien, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1999)

Abstract

Der steigende Anteil von unehelich geborenen Kindern sowie steigende Scheidungsraten führen zu einem zunehmenden Potential an Stieffamilien in Österreich. Das Fertilitätsverhalten in Lebensgemeinschaften höherer Ordnung wird ein immer wesentlicher Bestandteil für die Gesamtfertilität. Da dies oft Kinder höherer Parität für einen oder beide Partner sind, ist es besonders interessant, die Fertilität in Abhängikeit der vor-partnerschaftlichen Kinder beider Partner zu analysieren. Basierend auf dem österreichischen "Family and Fertility Survey", analysiert die Arbeit die Wahscheinlichkeit eines ersten Kindes in einer zweiten Lebensgemeinschaft in Abhängikeit der Anzahl vor-partnerschaftlicher Kinder. Es zeigt sich, dass in der Hälfte aller zweiten Lebensgemeinschaften zumindest ein Kind geboren wird. Bei 40,1% der Paare, die sich zu einem gemeinsamen Kind entscheiden, lebt zu Beginn der zweiten Lebensgemeinschaft zumindest ein Kind der Frau im gemeinsamen Haushalt, aber nur 5,3% der Paare lebt (zumindest) ein Kind des Mannes im gemeinsamen Haushalt. Paritätsspezifische Analysen zeigen, das kinderlose Frauen, deren Partner ein Kind in den gemeinsamen Haushalt mitbringt, vermehrt den Wunsch nach einem gemeinsamen leiblichen Kind mit ihrem Partner haben und diesen sehr bald realisieren. Lebt ein Kind im gemeinsamen Haushalt und ist dies das leibliche Kind der Frau, so ergeben sich keine höheren Raten für die Geburt des ersten gemeinsamen Kindes. Paare, bei welchen ein oder beide Partner zwei oder mehr vor-partnerschaftliche Kinde zu Beginn der zweiten Lebensgemeinschaft in den Haushalt mitnehmen, entscheiden sich hingegen seltenner zu einem gemeinsamen Kind in dr zweiten Lebensgemeinschaft. Hingegen beeinflussen vor-partnerschaftliche Kinder, welche nicht im gemeinsamen Haushalt leben, die Rate, mit welcher ein erstes gemeinsames Kind in einer zweiten Lebensgemeinschaft geboren wird, nicht. (AUTHORS)
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.