Zeitschriftenartikel

Kinderbetreuungspolitik in Deutschland: Möglichkeiten nachfrageorientierter Steuerungs- und Finanzierungsinstrumente

Kreyenfeld, M. R., Spieß, C. K., Wagner, G. G.
Child care policy in Germany
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 5:2, 201–221 (2002)

Abstract

Die institutionelle Kinderbetreuung in Deutschland ist ein Beispiel der Steuerung sozialer Dienste zwischen „Markt und Staat". Kinderbetreuung wird nicht nur primär aus kommunalen Mitteln finanziert, sondern auf kommunaler Ebene durch Vertreter freier und öffentlicher Träger geplant und reguliert. Diese Strukturelemente sind rechtlich in Form des Subsidiaritätsprinzip und der kommunalen Finanzierung verankert. In diesem Beitrag argumentieren wir, dass die finanzielle Abhängigkeit vom kommunalen Budget und eine undurchsichtige Bedarfsplanung wesentliche Hemmnisse für eine bedarfsgerechte Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen darstellen. Dem derzeitigen „Mix" aus öffentlichen und öffentlich finanzierten Kindertageseinrichtungen stellen wir das System einer nachfrageorientierten Steuerung des Angebots gegenüber. Am Beispiel von „Gutscheinmodellen" stellen wir konkrete Überlegungen und Umsetzungsbeispiele derartiger Systeme für Deutschland vor.
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.