MPIDR Working Paper

Der Einfluss der ‚Wende’ auf bildungsspezifische Fertilitätsunterschiede in Ostdeutschland

Kreyenfeld, M. R.
The impact of unification on educational fertility differencials in East Germany
MPIDR Working Paper WP-2006-025, 30 pages.
Rostock, Max Planck Institute for Demographic Research (August 2006)
Open Access

Abstract

Auf Basis der Daten des Mikrozensus liefert dieser Artikel einen Überblick über den Einfluss der Bildung auf die Familiengründung in Ost- und Westdeutschland. Seit der Wende sind die bildungsspezifischen Unterschiede im Geburtenverhalten in Ost-deutschland größer geworden. Diese Differenzierung fällt jedoch für die jeweiligen Kohorten sehr unterschiedlich aus. Besonders die Kohorten 1966-1969 zeigen ein auffälliges Muster. Frauen dieser Jahrgänge, die einen POS-Abschluss hatten, haben meist noch zu DDR-Zeiten und damit relativ früh das erste Kind bekommen. Frauen mit einem Abitur haben nach der Wende – meist in einem relativ hohen Alter – eine Familie gegründet. Die Folge davon ist, dass die Wiedervereinigung die unterschiedlichen Bildungsgruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in ihren Fertilitätskarrieren getroffen hat, was unmittelbar zu einer Zunahme der bil-dungsspezifischen Variationen im Erstgeburtverhalten geführt hat.
Keywords: Germany, fertility
The Max Planck Institute for Demographic Research (MPIDR) in Rostock is one of the leading demographic research centers in the world. It's part of the Max Planck Society, the internationally renowned German research society.