Soziale Demografie (Myrskylä)

Auf einen Blick Arbeitsbereiche Publikationen Team

Ausführliche Beschreibung

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Die wichtigsten Kräfte, die den demografischen Prozess bestimmen, sind sozialer, politischer und biologischer Natur. Die Folgen des demografischen Wandels sind ebenfalls auf die soziale, politische und biologische Sphäre verteilt. Die Abteilung für Sozialdemografie konzentriert sich auf das Verständnis, wie diese Kräfte gemeinsam die moderne demografische Landschaft hervorbringen; sie zeigt mögliche demografische Zukünfte und ihre Folgen auf und untersucht die Durchführbarkeit von Anpassungen für die Zukunftsszenarien, die in Bezug auf wirtschaftliche, soziale oder andere Dimensionen der Nachhaltigkeit eine Herausforderung darstellen.
Die Forschung in der Abteilung für Sozialdemografie ist um fünf Schlüsselfragen und fünf miteinander verknüpfte Forschungseinheiten herum strukturiert:
Der Arbeitsbereich Bevölkerung und Gesundheit analysiert die Gesundheits- und Sterblichkeitsdynamik über den gesamten Lebensverlauf und fragt, inwieweit die zunehmenden Gewinne an Langlebigkeit zu einem besseren Leben führen – für den*die Einzelne*n, seine*ihre Netzwerke und die Gesellschaft.
Fruchtbarkeit, Kinderkriegen und Kindererziehung werden in Forschung und Politik zunehmend problematisiert: Auf gesellschaftlicher Ebene wird die Fertilität tendenziell als zu niedrig (und wenn nicht, dann als zu hoch) und zu spät (oder alternativ zu früh) angesehen. Auf individueller Ebene wird die Fruchtbarkeit als geringer als gewünscht, unerwünscht, zum falschen Zeitpunkt oder als Quelle von Stress für die Eltern oder werdenden Eltern angesehen. Der Arbeitsbereich Fertilität und Wohlbefinden untersucht, was die empirischen Grundlagen für solche Erzählungen sind.
Niedrige Fertilität und steigende Lebenserwartung führen zur Alterung der Bevölkerung. Die Forschungsgruppe Demografie der Arbeit geht der Frage nach, inwieweit dies ein Problem darstellt, und sucht Antworten im Zusammenspiel von Bevölkerungsalterung, Dynamik der Erwerbsbeteiligung im Lebensverlauf, sich veränderndem Humankapital und Ruhestandsprozessen.
MaxHel: Das Max Planck - University of Helsinki Center for Social Inequalities in Population Health beschäftigt sich mit Heterogenitäten in der Gesundheit der Bevölkerung. Die Entwicklung ist ungleich, die Ungleichheiten nehmen zu, und die Ursachen dafür sind kaum bekannt. MaxHel geht diesen Ursachen auf den Grund, indem es umfangreiche genealogische Daten, vollständige Verwandtschaftsstrukturen und genetische Informationen kombiniert.
BIOSFER: Untangling the Biological and Social Causes of Low Fertility in Modern Societies tut das Gleiche für die Fruchtbarkeit: Warum sind die Fertilitätsergebnisse so niedrig und so polarisiert wie nie zuvor? Warum sind eine niedrige Bildung und ein geringes Einkommen immer stärker prädiktiv für Kinderlosigkeit, insbesondere in Ländern, die als Vorreiter in Sachen sozialer Gleichheit gelten, wie Norwegen und Finnland? Wie führen soziale und biologische Prozesse gemeinsam zu diesen Ungleichheiten? BIOSFER sammelt neue Daten und entwickelt neue Ansätze, um dieses Rätsel zu verstehen.
Bei all diesen Forschungsthemen legen wir großen Wert auf Trends auf Bevölkerungsebene und Mikro-Makro-Mechanismen, die die Makro-Entwicklungen vorantreiben. Wir verwenden und entwickeln modernste mathematische, statistische und computergestützte Methoden, um die Fragen zu beantworten, und wir nutzen umfangreiche Datensätze aus bestehenden Registern, Erhebungen und Biomarkern sowie Daten, die von unseren Teams und Kooperationspartner*innen gesammelt wurden. Die Schwerpunkte unserer Forschungsthemen sind weder geografisch noch zeitlich begrenzt, sondern orientieren sich an aktuellen Mustern und zukünftigen Herausforderungen. Die Integration von Wissen über die fünf Forschungsthemen hinweg verspricht die Entwicklung eines neuen Verständnisses der Demografie als Folge und Ursache des sozialen Wandels.

 

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.