December 18, 2007 | News

Bunt statt Grau!
Henning Scherf plädiert in Rostock bei der feierlichen Eröffnung einer neuen Doktorandenschule der Max-Planck-Gesellschaft für einen neuen Umgang mit dem Altern

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Seit Oktober 2007 hat die Max-Planck-Gesellschaft eine neue Doktorandenschule: Stipendiaten aus elf Max-Planck-Instituten arbeiten an ihren Dissertationsvorhaben zu unterschiedlichen Aspekten der Alternsforschung und erhalten zugleich eine interdisziplinäre Ausbildung in diesem wichtigen Forschungsfeld.

Bei der feierlichen Eröffnung der Doktorandenschule am 11. Dezember 2007 am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock setzte sich Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister der Hansestadt Bremen, für einen neuen Umgang mit dem Altern ein: Schwarzmalereien vom "Krieg der Generationen" oder vom Altern als Bürde für den Einzelnen und Kostenfaktor für die Gesellschaft seien nicht angebracht. Die steigende Lebenserwartung solle vielmehr als eine Herausforderung betrachtet werden, die es zu meistern gilt, auch mit ungewöhnlichen Mitteln. So sollte man neue Formen gemeinschaftlichen Wohnens von Menschen aller Altersgruppen entwickeln, die eine Versorgungsstruktur auch für Menschen ohne Familienanschluss oder für Menschen mit altersbedingten Behinderungen bieten könnten. Wahlverwandtschaften seien ein probates Mittel gegen Einsamkeit im Alter. Man sollte nichts unversucht lassen, um alte Menschen länger im Arbeitsprozess zu halten, und ihre Fähigkeiten im Ehrenamt oder bei der Betreuung der Kinder berufstätiger Eltern für die Gesellschaft nutzbar machen. Von alten Menschen könnten mehr geistige und kulturelle Anregungen ausgehen, und sie könnten entsprechende Aktivitäten gemeinsam mit Jüngeren tragen (wie z.B. das jüdisch-christliche Lehrhaus oder die ökumenische "Stadt-Gemeinde Johannes XXIII." in Bremen). Altern in Selbstbestimmung und Würde müsse auch kein Privileg der Wohlhabenden sein - es gäbe Beispiele, wie sich mit Erfindungsreichtum und Flexibilität gerade bei geringeren finanziellen Ressourcen neue Möglichkeiten gemeinschaftlichen Handelns zwischen den Generationen finden lassen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür sei, dass unsere Gesellschaft Alterung und Tod nicht mehr verdränge, sondern sich bewusster damit auseinandersetze.

In ihren Grußworten betonten James W. Vaupel, Direktor am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock, und Ursula M. Staudinger, Professorin für Entwicklungspsychologie an der Jacobs University in Bremen, die Bedeutung der Alternsforschung für die Zukunft unserer Gesellschaft und die wichtige Rolle, die das von Paul B. Baltes gegründete Netzwerk MaxNetAging dabei übernehmen könnte. Die Doktorandenschule ist Teil dieses seit 2007 von James W. Vaupel geleiteten Netzwerkes (www.maxnetaging.mpg.de). Es umfasst Wissenschaftler aus Politikwissenschaft, Rechtwissenschaft, Soziologie, Anthropologie, Wirtschaftswissenschaft, Geschichte, Kunstgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Demografie, Mathematik, Biologie, Medizin, Kognitions- und Neurowissenschaften, Psychologie und Bildungsforschung. In ihren Grußworten betonten James W. Vaupel und Ursula M. Staudinger die Bedeutung der Alternsforschung für die Zukunft unserer Gesellschaft und die wichtige Rolle, die das Netzwerk MaxNetAging dabei übernehmen könnte. Bei der feierlichen Eröffnung der Doktorandenschule setzte sich Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister der Hansestadt Bremen, für einen neuen Umgang mit dem Altern ein.

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