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Die Förderung von Kindertageseinrichtungen: eine Analyse ihrer verteilungspolitischen Konsequenzen

Kreyenfeld, M. R., Spieß, C. K.
Distributional analysis of child care subsidies
In: Engelbert, A., Neubauer, G., Fromme, J. (Eds.): Ökonomisierung der Kindheit: sozialpolitische Entwicklungen und ihre Folgen, 59–76
Opladen, Leske und Budrich (2002)

Abstract

In Deutschland besteht heute ein breiter Konsens darüber, daß die Betreuung in Kindertageseinrichtungen mit öffentlichen Mitteln gefördert werden soll. Weniger Klarheit besteht jedoch über die verteilungspolitischen Effekte der öffentlichen Förderung von Kindertageseinrichtungen. Eine solche Unkenntnis kann dazu führen, daß Einkommensgruppen öffentliche Mittel in Anspruch nehmen, die dieser Gelder nicht bedürfen oder in einem geringeren Ausmaß als andere Gruppen. Die deutsche Förderpraxis gestaltet sich derart, dass bestimmte Anbieter von Kindertageseinrichtungen öffentlich gefördert werden bzw. die Kommunen selbst Kindertageseinrichtungen betreiben. Damit kommen den Eltern, deren Kinder Kindertageseinrichtungen besuchen, indirekt öffentliche Gelder zu, gleichwohl sie über Elternbeiträge einen geringen Teil der Kosten selbst abdecken. In dieser Studie untersuchen wir die distributiven Effekte der Förderung von Kindertageseinrichtungen in Deutschland, indem wir Mikrodaten auf Haushaltsebene mit Informationen über die öffentlichen Ausgaben im Bereich von Kindertageseinrichtungen kombinieren. Ein wichtiges Ergebnis der Analyse ist, daß über die gegenwärtige "Anbieter-Förderung" nur sehr geringe Umverteilungswirkungen erzielt werden. Vorrangig kommen die Subventionen im Bereich der Kinderbetreuung mittleren Einkommensgruppen zugute, was dem politischen und gesellschaftlichen Ziel, im Kindertagesstättenbereich insbesondere Kinder aus unteren Einkommensgruppen zu fördern, widerspricht.
Keywords: Germany (Alte Bundesländer), child care
The Max Planck Institute for Demographic Research (MPIDR) in Rostock is one of the leading demographic research centers in the world. It's part of the Max Planck Society, the internationally renowned German research society.