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Geschlechterungleichheiten und Fertilität
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Das Geschlecht ist mehr als eine Eigenschaft, mit der Demograf*innen beschreiben, wie sich Menschen durch ihr biologisches Geschlecht unterscheiden. Das soziale Geschlecht ist in gesellschaftlichen Institutionen wie der Familie, dem Arbeitsmarkt oder der Wirtschaft allgegenwärtig. Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sind nach wie vor gesellschaftlich verankert, auch wenn sie formal, etwa in Gesetzen weniger sichtbar sind. Sie zeigen sich in ungleichen Chancen und Zwängen, die mit dem biologischen Geschlecht zusammenhängen.
Trotzdem konzentriert sich die Demografie besonders im Bereich der Fertilitätsforschung, die den familiären Wandel über Kohorten, Zeitspannen und Regionen hinweg untersucht, meist nur auf Frauen. Wenn es um geschlechtsspezifische Unterschiede geht, werden Geschlechterungleichheiten oft nicht berücksichtigt.
Wenn die weiterhin bestehenden Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern außer Acht gelassen werden, dann entwickelt sich die demografische Forschung im Bereich der Familienforschung nicht weiter; obwohl die zunehmende Komplexität von Familien die Lebensläufe von Frauen und Männern unterschiedlich beeinflusst und letztlich den aktuellen Bevölkerungswandel prägt.
Die unabhängige Max-Planck-Forschungsgruppe „Geschlechterungleichheiten und Fertilität“ erforscht geschlechtsspezifische Ungleichheiten in demografischen Prozessen, die der Komplexität heutiger Familienstrukturen zugrunde liegen; dazu zählen Trennung und Neuverpartnerung, Alternativen zur Ehe, nichteheliche Geburten und Familienerweiterung mit aufeinanderfolgenden Partner*innen, Stieffamilien und andere komplexe Familienstrukturen. Die Forschungsarbeit dieser Gruppe trägt zu unserem Wissen bei, wie und unter welchen Bedingungen jeder und jede Einzelne, sowie Paare und Familien und auch soziale Institutionen geschlechtsspezifische Ungleichheiten produzieren und reproduzieren.