Beitrag in einem Sammelband

Demografie und räumlicher Kontext

Klüsener, S.
Demography and spatial context
In: Niephaus, Y., Kreyenfeld, M. R., Sackmann, R. (Eds.): Handbuch Bevölkerungssoziologie , 1–20
Springer NachschlageWissen -
Wiesbaden, Springer VS (2014)

Abstract

In diesem Beitrag wird ein theoriegeleiteter, praxisrelevanter Überblick über die Bedeutung des räumlichen Kontexts für bevölkerungswissenschaftliche Fragestellungen gegeben. Dabei werden zunächst maßgebliche Raumkonzepte vorgestellt. Im Hauptteil wird aufbauend auf der Theorie der Strukturation (Giddens 1984) zuerst aus einer Mikroperspektive heraus ausgeführt, inwieweit die raumzeitliche Verortung von Individuen menschliches Handeln und soziale Interaktion beeinflussen können. Anschließend wird aus einer Makroperspektive heraus auf die Raumwirksamkeit gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse und die Rückwirkungen auf das menschliche Handeln eingegangen. Danach werden anhand von Beispielen Potenziale aufgezeigt, wie in der bevölkerungswissenschaftlichen Forschung durch die Einbeziehung raumtheoretischer Überlegungen oder aufgrund neu verfügbarer räumlicher Daten neue Perspektiven eröffnet und Erkenntnisfortschritte erzielt werden können. Die Betrachtungen schließen mit einer kurzen Erörterung statistischer Probleme, die sich bei der Analyse von Daten mit räumlichem Bezug ergeben können. Diese werden in bevölkerungswissenschaftlichen Studien häufig ignoriert, was zu Fehlinterpretationen der statistischen Ergebnisse führen kann.
Schlagwörter: demography, spatial analysis, theory
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.