Arbeitsbereich

Bevölkerungsdynamik und Nachhaltiges Wohlbefinden

Auf einen Blick Projekte Publikationen Team

Forschungsfeld

Digitalisierung und Ungleichheiten

Die digitale Revolution hat unser Leben und wie wir auf Informationen, Kommunikationskanäle und wichtige Dienstleistungen zugreifen, dramatisch beeinflusst: Sie hat tiefgreifende Auswirkungen darauf, wie wir nach Informationen suchen, kommunizieren, mit unseren Gemeinschaften interagieren sowie Medien und wesentliche Dienste abrufen (wie bspw. im Zusammenhang mit Finanz- und Gesundheitsleistungen). In Anbetracht dieser verschiedenen Kanäle wurde die Hypothese aufgestellt, dass digitale Technologien längerfristige demografische Prozesse im Lebensverlauf in puncto Gesundheit, Partnerschaftsbildung, Fertilität und Migration beeinflussen. Die Projekte in diesem Forschungsfeld konzentrieren sich auf die Auswirkungen digitaler Technologien auf das tägliche Leben und den Zusammenhang zwischen digitalen Technologien (Zugang und Nutzung) auf der einen Seite und breiter angelegten demografischen Prozessen auf der anderen.

Digitale Technologien ermöglichen ihren Nutzer*innen, sich mit Familie, Freunden und Bekannten zu verbinden, unabhängig von der räumlichen Entfernung zwischen ihnen. Sie tragen auch dazu bei, die Kosten für die Suche nach Informationen zu senken und den Zugang zu Informationen zu demokratisieren. Auf diesem Weg können Individuen bessere Entscheidungen über ihre Gesundheit treffen und so kann wiederum auch die Gesundheit der Gesamtbevölkerung verbessert werden. Die Forschung zu Ländern mit hohem Einkommen zeigt, dass Frauen, jüngere Menschen und Gruppen mit einem hohen Bildungsabschluss mehr als andere das Internet nutzen, um an Gesundheitsinformationen zu gelangen. In ärmeren Ländern oder Regionen, in denen Informationsressourcen sonst knapp oder schwerer zugänglich sind, dürften digitale Technologien einen vergleichsweise größeren Einfluss auf die Verbesserung des Gesundheitswissen haben. Einige unserer Studien in diesem Forschungsfeld analysieren die Nutzung digitaler Technologien und sozialer Netzwerkseiten durch verschiedene demografische Gruppen in der ganzen Welt und wie sich diese Nutzung unterscheidet. Ziel ist, ein umfassendes Verständnis über die demografischen Unterschiede im Zugriff auf digitale Technologien, inklusive der geschlechtsspezifischen Variationen, und den Auswirkungen dieser Unterschiede auf das Wohlbefinden der Menschen und die Gesellschaft als Ganzes zu gewinnen.

Zunehmend wird die Frage diskutiert, ob, wie und unter welchen Umständen digitale Medien der psychischen Gesundheit helfen oder schaden. Die Literatur zu den Auswirkungen sozialer Medien bringt allerdings widersprüchliche Ergebnisse hervor. Einige unserer Studien konzentrieren sich daher darauf, auf welche Art und Weise die Digitalisierung des Lebens unsere Zeitnutzung, die Art unserer Aktivitäten, die Orte, an denen wir unsere Zeit verbringen und die Menschen, mit denen wir dies tun, verändert hat. Wir dokumentieren die Zunahme der Freizeit, die Menschen in den USA in den letzten Jahrzehnten allein verbracht haben und bewerten, inwieweit die Digitalisierung die individuelle Freizeitgestaltung beeinflusst hat. In anderen Studien untersuchen wir, ob die zunehmende Präsenz sozialer Medien in unserem Leben unsere Lebenszufriedenheit verringert hat. Unter Betrachtung der Selbstselektion deutet unsere aktuelle Forschung darauf hin, dass wir uns im Durchschnitt nicht etwas schlechter fühlen als sonst, nur weil wir soziale Medien nutzen. Vielmehr greifen wir eher auf soziale Medien zurück, gerade weil wir uns schlechter fühlen als sonst.

Eine dritte Gruppe von Studien nutzt die weite Verbreitung von Internet- und Social-Media-Plattformen. Ziel ist zu testen, ob es machbar ist, zeitnahe und genaue demografische Indikatoren zu erstellen, wie bspw. Fertilitätsraten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen.

Projekte dieses Forschungsfelds

Die Schätzung von Fertilitätsindikatoren mittels Facebook Daten Details
Demographic Differential Uses of Social Media, Social Network Sites, and Crowdsourced Platforms Details
Technologiegebrauch und seine Effekte auf Zeitnutzungsmuster, soziale Beziehungen und Wohlbefinden Details
Trends and Disparities in Patterns of Scientific Knowledge Production Details
Max-Planck-Gesellschaft - Logo
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.