Arbeitsbereich

Bevölkerungsdynamik und Nachhaltiges Wohlbefinden

Auf einen Blick Projekte Publikationen Team

Forschungsfeld

Gesundheit und Mortalität

Nahezu jedes Land erlebt eine Bevölkerungsalterung, die auf einen kontinuierlichen Rückgang der Sterblichkeit und der Fertilität zurückzuführen ist. Der bemerkenswerte und stetige globale Anstieg der Lebenserwartung bei Geburt hat Fragen zur Nachhaltigkeit der sozialen Sicherungssysteme und der informellen Pflege in Verwandtschaftsnetzwerken aufgeworfen. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir statistische Methoden, um zu verstehen und vorauszusagen, welche Trends den Entwicklungen in der Lebensspanne zugrunde liegen, um zu messen, welche Ungleichheiten in der Sterblichkeit und Gesundheit sich nach sozioökonomischem Status einordnen lassen und um zu bewerten, welche Faktoren das Gesundheitsverhalten beeinflussen.

Mit einer Kerngruppe von Projekten in diesem Forschungsfeld erweitern wir unser Verständnis über vergangene, gegenwärtige und zukünftige Verläufe der Gesundheits- und Sterblichkeitsprofile von verschiedenen Ländern. Aktuell erforschen wir mit Blick auf die Individual- sowie die Gesamtebene, inwieweit die Mortalität vorhersagbar ist. Ferner untersuchen wir, welche Disparitäten in der Langlebigkeit zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und sozioökonomischen Gruppen bestehen; Ziel ist, die Ursachen dieser Ungleichheiten zu verstehen und tiefer zu ergründen. Um die grundlegenden Frage zu beantworten, wie lange Menschen und Subpopulationen leben werden, entwickeln wir neue statistische und formale demografische Methoden und nutzen die jüngsten Fortschritte in den Techniken des maschinellen Lernens. Ein wesentliches Ziel ist, Ungleichheiten in der Sterblichkeit neu zu beleuchten und die Vorhersagegenauigkeit zu verbessern.

Wir erweitern zudem die Sterblichkeitsforschung, um den erlebten Verlust von Verwandten zu untersuchen. Mithilfe fortgeschrittener demografischer Methoden, Simulationen und ergänzender Datenquellen ermitteln und quantifizieren wir, wie oft Individuen im Laufe ihres Lebens Familienmitglieder hinzugewinnen und verlieren. Dadurch gewinnen wir Einblicke, welche Folgen diese Prozesse für die Verfügbarkeit von Ressourcen innerhalb der Familie im Laufe des Lebens haben. Eine Schlüsselfrage ist nicht nur, ob Gewinne in der Lebenserwartung auch ein längeres Leben bei guter Gesundheit bedeuten, sondern zudem, ob eine höhere Langlebigkeit bedeutet, dass wir längere Abschnitte unseres Lebens mit Mitgliedern unserer erweiterten Familie bei guter Gesundheit verbringen können.

Um zu verstehen, wie sich soziale und wirtschaftliche Faktoren auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken, untersuchen wir unter anderem, welche Rolle die Selbstregulierung dabei spielt, bessere Gesundheitsentscheidungen zu treffen und welche zugrundeliegenden Motivationen den Einzelnen dazu bewegen, das eigene Verhalten zu ändern. In Antwort auf die durch die COVID-19 Pandemie ausgelöste Krise konzipierten wir eine große länderübergreifende Online-Umfrage und führten diese anschließend durch, um das Gesundheitsverhalten, den Rückgriff auf soziale Kontakte und Einstellungen zu bewerten. In verwandten Projekten untersuchten wir, inwieweit die COVID-19-Pandemie die Zeitnutzung und das Wohlbefinden von US-Bürgern beeinflusst hat sowie die Auswirkungen von COVID-19 auf die (Über-) Sterblichkeit auf verschiedenen geografischen Ebenen.

Projekte dieses Forschungsfelds

The COVID-19 Health Behavior Survey Details
Selbstregulation und Gesundheitsverhalten: Wie wir unser Verhalten ändern und gesünder leben können Details
Demographic Perspectives on Kin Availability and Kin Loss Details
Formal and Statistical Approaches to the Study of Inequalities in Mortality Details
Forecasting Population-Level Mortality Details
Assessing the Social Consequences of COVID-19 Details
Analyzing and Monitoring the Early Spread of COVID-19: A Demographic Perspective Details
Forecasting Individual-Level Mortality Details
Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.