10. Oktober 2017 | Defo-News
Rentenversicherung hat Einfluss auf die Geburtenrate
© MPIDR
Die neue Ausgabe (Nr. 3/2017) von Demografische Forschung Aus Erster Hand, dem demografischen Newsletter mit verständlich aufgearbeiteten Ergebnissen der aktuellen Forschung, ist erschienen.
Die Themen der Ausgabe 3/2017:
1. Wer geht noch vor den Traualtar?
Im Osten Deutschlands sind Frauen ökonomisch unabhängiger und nichteheliche Geburten häufiger
Bis in die 1960er Jahre herrschte in fast ganz Europa das „goldene Zeitalter der Ehe“: Wer eine Familie gründen wollte, ging vorher selbstverständlich zum Standesamt. Wie oft das heute noch vorkommt, hängt laut einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung vom Land, vom sozialen Status und von der ökonomischen Selbständigkeit der Frau ab.
2. Weniger Kinder unter Bismarck
Einführung der Rentenversicherung ließ Geburtenrate im Deutschen Kaiserreich sinken
Das Deutsche Kaiserreich war das erste europäische Land, das den Umbau zu einem Wohlfahrtsstaat einleitete. Nach einer Kranken- und Unfallversicherung wurde unter Bismarck 1891 auch eine gesetzliche Rentenversicherung eingeführt. Ist es Zufall, dass genau ab dieser Zeit die Geburtenrate zu sinken beginnt? Nein, zeigt eine neue Studie des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels.
3. Große regionale Unterschiede bei der Geburtenrate
Wie viele Kinder Frauen im Schnitt bekommen, hängt auch vom Wohnort ab
Die endgültige Kinderzahl von Frauen, die heute Mitte bis Ende 40 Jahre alt sind, unterscheidet sich zwischen den gut 400 deutschen Kreisen ganz erheblich. Das hat eine gemeinsame Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Statistischen Bundesamtes erstmals gezeigt. Demnach hängt die Geburtenziffer unter anderem von der Verfügbarkeit von Wohnraum, der Bevölkerungsdichte, dem Geschlechterverhältnis und der Wirtschaftsstruktur ab.
"Demografische Forschung Aus Erster Hand" ist eine gemeinsame Publikation des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR), des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels (RZ), des Vienna Institute of Demography (VID), Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB).
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