19. April 2023 | News | Willkommen am MPIDR

Bettina Hünteler ist neue Forscherin in der Forschungsgruppe: Ungleichheiten in Verwandtschafts­beziehungen

© mit freundlicher Genehmigung von Bettina Hünteler

Bettina Hünteler hat ihre Doktorarbeit in Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln eingereicht und interessiert sich besonders für die Beziehungen zwischen Generationen, den Lebensverlauf und soziale Ungleichheit. Am MPIDR will sie die kommenden drei Jahre zu Zusammenhängen zwischen familiären Netzwerken und verschiedenen Indikatoren sozialer Ungleichheit forschen. In ihrer Freizeit klettert und reist sie gerne.

Welche Frage treibt Sie in Ihrer Forschung am meisten an?

Derzeit liegt mein Hauptinteresse darin zu verstehen, warum und wie Familiendynamiken das individuelle Leben und im weiteren Sinne soziale Ungleichheit beeinflussen. Dabei geht es mir weniger um die alltäglichen Interaktionen zwischen Familienmitgliedern, wie Austausch und Unterstützung. Vielmehr konzentriere ich mich darauf, wie die Familienstruktur verschiedene Aspekte des individuellen Lebens, etwa Gesundheit und Wohlstand, prägt (und davon geprägt wird). Mein Ansatz ist auf verschiedenen Ebenen ganzheitlich. So untersuche ich beispielsweise nicht nur die Geburtenrate einzelner Personen, sondern auch Fertilität und Sterblichkeit der vorangegangenen und nachfolgenden Generationen. Darüber hinaus verfolge ich den Ansatz, dass die Verwandtschaftsstruktur dynamisch und in den breiteren Lebensverlauf eines Individuums eingebettet ist.

Worauf freuen Sie sich besonders, wenn Sie an die Arbeit am MPIDR denken?

Ich freue mich darauf, als Postdoc am MPIDR ein neues Kapitel aufzuschlagen und gleichzeitig meine Verbindungen zur Universität zu Köln aufrechtzuerhalten. Das MPIDR bietet mir zahlreiche Möglichkeiten, meine wissenschaftlichen Kooperationen zu erweitern und mein Fachwissen in einem interdisziplinären und lebendigen Forschungsumfeld zu vertiefen. Zudem freue ich mich sehr, Mitglied einer Forschungsgruppe zu sein, die mein Interesse an der Untersuchung von Ungleichheiten in der Verwandtschaft aus einer strukturellen Perspektive teilt. Ich kann es kaum erwarten, mit unseren gemeinsamen Projekten zu beginnen.

Was gefällt Ihnen am besten an Rostock?

Ich hatte zwar noch nicht die Gelegenheit, viel von der Stadt zu erkunden, aber bisher gefällt mir die Nähe zur Ostsee, die entspannte, fast urlaubsähnliche Atmosphäre und auch — für mich sehr überraschend — das Gefühl der Abgeschiedenheit vom Rest Deutschlands. 

Wofür begeistern Sie sich neben der Demografie im Moment am meisten?

Da die Projekte, an denen ich arbeite, in der Regel viel Zeit in Anspruch nehmen, bevor sie zu Ergebnissen führen, beschäftige ich mich oft mit handfesten Dingen wie Zeichnen und Nähen, um kreativ zu sein. Außerdem reise ich gerne mit unserem selbstgebauten Wohnmobil durch Europa; der Ausbau war ein weiteres dieser kreativen Projekte. Außerdem klettere und bouldere ich leidenschaftlich gern, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht so viel trainiert habe, wie ich sollte, weshalb bin ich im Moment vielleicht etwas eingerostet.

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.