04. September 2023 | News | Herzlichen Glückwunsch

ERC Grant für Silvia Loi

Silvia Loi, stellvertretende Leiterin des Labors für Bevölkerung und Gesundheit, hat sich erfolgreich um einen Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) beworben. Sie erhält rund 1,5 Millionen Euro für ihr Forschungsprojekt "Immigrant-Native Health Disparities in Ageing Societies".

Silvia Loi ist seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für demografische Forschung. Seit Juli 2022 ist sie stellvertretende Leiterin des Laboratory of Population Health unter der Leitung von Institutsdirektor Mikko Myrskylä. In ihrem Projekt wird Silvia Loi gesundheitliche Ungleichheiten zwischen Migrant*innen und Einheimischen im Alter untersuchen. 

Im Video beschreibt Silvia Loi ihr Projekt im Detail. (in englischer Sprache)

"Ich werde mich auf die zwei drängendsten demographischen Phänomene in Europa konzentrieren: Migration und demografische Alterung. Ich werde mich mit einem der interessantesten und ungelösten paradoxen Rätsel in diesem Bereich beschäftigen: Warum altern Migrant*innen bei schlechterer Gesundheit als Einheimische? Das Paradoxon besteht darin, dass Migrant*innen in ausgezeichneter Gesundheit in ihre Aufnahmeländer kommen. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich jedoch viel schneller als der der Einheimischen. Das führt zu einem schlechteren Gesundheitszustand im Alter", erklärt sie.

Silvia Loi erhält einen ERC Starting Grant 2023. © MPIDR

Silvia Loi wird einen innovativen Ansatz verfolgen, der zwei wichtige theoretische Rahmen im Bereich der Bevölkerungsgesundheit kombiniert: den Lebensverlaufsansatz und die intersektionale Perspektive. "Die Lösung des Rätsels, warum Migrant*innen so ungesund altern, ist von entscheidender Bedeutung: Migrant*innen erreichen ein höheres Alter und haben ein höheres Risiko, gesundheitliche Probleme zu entwickeln, und gleichzeitig wird die Zuwanderung nach Europa aufgrund von Armut, Konflikten und der Klimakrise wahrscheinlich zunehmen. Daher ist die Untersuchung der gesundheitlichen Unterschiede zwischen Zuwander*innen und Einheimischen in alternden Gesellschaften von entscheidender Bedeutung, um Erkenntnisse über gesundes Altern zu gewinnen", so Loi. 

Der ERC wurde 2007 von der Europäischen Union gegründet und ist die wichtigste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Er unterstützt innovative Forscherinnen und Forscher aller Nationalitäten und jeden Alters, die Projekte in ganz Europa durchführen. Der ERC bietet vier zentrale Förderprogramme an: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants und Synergy Grants. Mit dem zusätzlichen Programm der Proof of Concept Grants unterstützt der ERC seine Grantees dabei, die Lücke zwischen ihrer Pionierforschung und den frühen Phasen der Kommerzialisierung zu schließen. Der ERC wird von einem unabhängigen Leitungsgremium, dem Scientific Council, geführt. Ab November 2021 wird Maria Leptin die Präsidentin des ERC sein. Das Gesamtbudget des ERC für den Zeitraum 2021-2027 beläuft sich auf mehr als 16 Milliarden Euro und ist Teil des Programms Horizon Europe, für das derzeit die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margarete Vestager, zuständig ist.

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