31. Juli 2012 | News

Herzlichen Glückwunsch!

Die MPDIR-Wissenschaftlerin  Ekaterina Ogurtsova ist anlässlich des „27th International Workshop on Statistical Modelling“, der vom 16. bis 20 Juli in Prag stattfand, mit dem “Best Student Presentation Award” ausgezeichnet worden. Die Doktorandin aus dem Arbeitsbereich Statistische Demografie hatte auf der Tagung Ergebnisse ihrer Doktorarbeit mit dem Titel “"Estimation of Multi-State Model Parameters from Panel Data: A Comparison of Different Methods" vorgestellt.

Diese so genannten “Multi-State-Models” nutzen die Wissenschaftler, um zu untersuchen, wie Menschen unterschiedlichen Lebensphasen durchleben. Die Methode ist vielseitig einsetzbar: Eine mögliche Frage, die mit ihr beantwortet werden kann, ist zum Beispiel, wann  in unserem Leben der Übergang von einer weitgehend gesunden Phase in einen Lebensabschnitt erfolgt, in dem wir mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, und wann nachfolgend der Zeitpunkt gekommen ist, an dem wir sterben. Eine andere Fragestellung, die mit dieser Methode untersucht werden kann, ist, welche Wege junge Menschen einschlagen, nachdem sie das Elternhaus verlassen haben. Leben sie alleine und wenn ja, wie lang? Wann ziehen sie mit einem Partner zusammen, wann heiraten sie und wann werden sie sich vielleicht scheiden lassen? “Multi-State-Models” kann man auch nutzen, um die Verbreitung bestimmter Krankheiten untersuchen oder deren Prävalenz vorherzusagen. Man kann auch Vorhersagen darüber treffen, wie lange wir gesund leben werden oder wie sich die durchschnittliche Dauer von Ehen entwickeln wird.

Ein Problem in der Anwendung dieser “multi-state models” liegt darin, dass die empirischen Daten oft nicht so vollständig sind, wie die Statistiker es sich wünschen würden. Idealerweise würden sie gerne erfassen, wie, wann und mit welchen Alter, Menschen die entscheidenden Phasen durchleben. In der Praxis wissen sie häufig aber nur, in welchem Lebensabschnitt sich der Mensch gerade befindet, wenn er befragt wird. Diese Befragungen finden meist nur in größeren Abständen statt, etwa nur ein Mal pro Jahr, oder sogar nur alle zwei Jahre – ein Schema, das  “Panel Daten” genannt wird. Dadurch entstehen Lücken. Man weiß zum Beispiel nicht, ob der Befragte in der Zeit zwischen zwei Interviews krank war und wieder genesen ist. Es kann auch passieren, dass man nicht erfasst, ob jemand mit einem Partner zusammengelebt hat, weil er sich in der Zwischenzeit schon wieder getrennt hat. Es gibt einige statistische Verfahren, um diese Lücken zu füllen. Ekaterina Ogurtsova vergleicht im Rahmen ihrer Doktorarbeit mehrere dieser Methoden, um herauszufinden, welche sich am besten für welche Fragestellung eignen.

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