21. Juli 2021 | News | Willkommen am MPIDR

Jonas Schöley ist neuer Forscher in der Arbeitsgruppe Gesundheit der Bevölkerung

© mit Erlaubnis von Jonas Schöley

Jonas Schöley kommt von der University of Southern Denmark und ist neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Gesundheit der Bevölkerung. Er möchte erforschen, wie sich eine Bevölkerung zu ihren Individuen in der Statistik verhält. An Rostock mag er die perfekte Größe und das es von allem etwas bietet, vom Hafen bis zum Zoo.

Welche Frage treibt Sie in Ihrer Forschung am meisten an?

Wie verhält sich die gesamte Bevölkerung im Vergleich zu ihren Individuen? Die Statistiken, die wir über Bevölkerungen erheben, fassen die Erfahrungen unzähliger Gruppen und Einzelpersonen zusammen. Diese Aggregate bieten zwar einen nützlichen Überblick aus der Vogelperspektive auf die Bevölkerung, können aber in krassem Gegensatz zur Erfahrung Einzelner stehen. Dieses Verhältnis zwischen dem Ganzen und seinen Teilen zu erforschen, hat meine Arbeit beeinflusst, besonders im Bereich der Kindersterblichkeit: Wussten Sie, dass 98 Prozent der Babys, die derzeit in den USA geboren werden, ein geringeres Sterberisiko haben als es der Durchschnitt für Babys in den USA angibt?

Worauf freuen Sie sich besonders, wenn Sie an die Arbeit am MPIDR denken?

Kolleginnen und Kollegen im Büro zu treffen. Wie viele andere arbeite ich wegen der Pandemie seit mehr als einem Jahr von zu Hause aus. Ich bin zwar bereit, bei Bedarf zu diesem Arrangement zurückzukehren, aber im Moment genieße ich es, wieder einen Arbeitsweg zu haben, der außerhalb meiner Wohnung liegt.

Was gefällt Ihnen am besten an Rostock?

Rostock hat die perfekte Größe. Es ist ein bisschen so, wie eine Stadt aus Lego: nicht riesig, aber man hat von allem was: Fußballarena, Theater, Hafen, Strand, Industrie, Universität, Zoo, Straßenbahn, sogar einen Flughafen... Und mit dem Fahrrad kommt man schnell überall hin. Wer sich auch nur ein bisschen für Technik oder Geschichte interessiert, muss das Museum „Traditionsschiff“ besuchen. Hier erfährt man viel über den massiven Strukturwandel Rostocks nach der Wiedervereinigung, und ist gleichzeitig von Relikten der maritimen Industrie umgeben.

Wofür begeistern Sie sich neben der Demografie im Moment am meisten?

In letzter Zeit habe ich einige Abende ein Ersatzteil für meine Gitarre aus einem Stück Knochen geschnitzt. Daran ist nichts Seltsames, Knochen ist einfach ein gutes Material dafür...

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.