08. Juli 2014 | News

Mit Kind, ohne Mann. Und dann?

© plastikman1912 / photocase.de

Sonja Bastin hat am 8. Juli ihre Dissertation mit Erfolg verteidigt. In ihrer Arbeit hat sie die Lebensläufe von alleinerziehenden Müttern analysiert.

Seit den 1970er Jahren hat sich der Anteil der alleinerziehenden Mütter verdoppelt. Für die Frauen ist diese Situation meist ökonomisch und sozial schwierig. Berufstätigkeit und einen Partner zu finden scheint ein Weg aus dieser schwierigen Situation zu sein, so deuten es zumindest bisherige Forschungsergebnisse an. Die bisherigen Untersuchungen beschäftigten sich jedoch selten damit, wie lange eine Frau tatsächlich alleinerziehend ist.

Für ihre Arbeit konnte Sonja Bastin Daten aus dem Beziehungs- und Familienpanel (pairfam) nutzen, einer umfassenden Längsschnittstudie, in der seit 2008 über 13.000 Menschen bestimmter Kohorten sowie deren Partner, Eltern und Kinder aus der ganzen Bundesrepublik befragt werden. Die Studie ist weltweit einmalig und ermöglicht den Forschern sehr genau, zum Beispiel Partnerschafts- und Generationenbeziehungen sowie Fertilitätsaspekte in unterschiedlichen Lebensphasen zu untersuchen.

Die Daten aus diesem Panel lieferten Sonja Bastin detaillierte Einblicke in die Lebenssituation der alleinerziehenden Mütter. Ziel ihrer Arbeit war, Antworten auf mehrere Fragen zu finden, die sich eben nur mithilfe der Betrachtung längerer Zeitabschnitte im Leben eines Menschen beantworten lassen. Dies ist zum Beispiel die Frage danach, wann und wie Mütter die Phase des Alleinerziehens beenden, indem sie einen neuen gemeinsamen Haushalt mit ihrem Partner begründen.

Sonja Bastin fand unter anderem heraus, dass Frauen, die von Geburt des Kindes an alleinerziehend sind, meist Schwierigkeiten haben, einen festen Partner zu finden. Außerdem stellte sie fest, dass das Finden eines neuen Partners nicht immer die Vorstufe für das Gründen eines gemeinsamen Haushaltes ist, sondern beide Prozesse getrennt voneinander betrachtet werden müssen. Und da, so Sonja Bastin, mache die Bildung einen Unterschied. Alleinerziehende Mütter mit höherem Bildungsgrad würden häufiger mit dem neuen Partner zusammenziehen als Mütter mit einem geringeren Bildungsgrad. 

Kontakt

Leiterin des Arbeitsbereichs Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen

Silvia Leek

E-Mail

+49 381 2081-143

Redakteurin Wissenschaftskommunikation

Silke Schulz

E-Mail

+49 381 2081-153

Was nun?

Zur Startseite

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.