15. Januar 2013 | News | Neues Forschungsprojekt
Ungleichheiten in der Mortalitätsentwicklung und zukünftige Herausforderungen im Bereich Gesundheit
Warum verbessern sich in einigen Ländern und bestimmten Bevölkerungsgruppen der Gesundheitszustand und die Überlebensrate fortwährend, während andere hinterherhinken? Diese Frage will nun ein deutsch-französisches Team, bestehend aus Wissenschaftlern des MPIDR und des französischen Institut National Études Démographiques (INED) beantworten.
Die Federführung übernehmen Domantas Jasilionis vom MPIDR und France Meslé vom INED. Gefördert wird das Projekt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und ihr französisches Pendant, die Agence Nationale de la Recherche (ANR).
Das Hauptziel des Projektes ist, die historischen Unterschiede der Sterblichkeit in den Industrieländern besser zu verstehen, um die maßgeblichen Faktoren der Sterblichkeitsentwicklung zu identifizieren. Anhand dieser Daten können dann auch Prognosen über zukünftige Herausforderungen in der Gesundheitsvorsorge abgeleitet werden. Die Wissenschaftler werden mit detaillierten Todesursachenstatistiken arbeiten. Diese Statistiken sind das wichtigste Instrument, um Ursachen der beobachteten Änderungen im menschlichen Überleben und der Langlebigkeit bestimmen zu können.
Innerhalb des Projektes wird das deutsch-französische Konsortium eine umfangreiche internationale Datenbank entwickeln, die einheitliche Zeitreihen todesursachenspezifischer Mortalitätsfunktionen umfasst. Geplant ist, diese Todesursachenzeitreihen für insgesamt neun Industriestaaten zu rekonstruieren, nämlich für die USA, Japan, Russland, Deutschland, England und Wales, Frankreich, Spanien und Polen. Mithilfe dieser Daten wird es dann möglich sein, neue Analysemethoden zu entwickeln mit denen die ursachenspezifische Mortalität mit Berechnungen zum Überleben und zur Langlebigkeit in Bezug gebracht werden können.