31. Januar 2013 | News | Neues Forschungsprojekt
Wie sehen die Familien der Zukunft aus?
In den letzten Jahrzehnten sind die Familienstrukturen zunehmend komplexer geworden. Lebensformen jenseits der ehelichen Familie haben an Bedeutung gewonnen. © iStockphoto.com / mbbirdy
Ein neues Forschungsprojekt, an dem die MPIDR-Wissenschaftlerin Michaela Kreyenfeld beteiligt ist, will untersuchen, wie sich die Familienstrukturen in Europa verändern. Die Forscher gehen dabei auch der Frage nach, ob und wie die Politik auf diese Veränderungen reagiert. Die EU fördert das Projekt mit rund 6,5 Millionen Euro.
In den letzten Jahrzehnten sind die Familienstrukturen in den Ländern Europas zunehmend komplexer geworden. Das Alter bei Erstgeburt ist sukzessive angewachsen, die Heiratsraten sind zurück gegangen, die Scheidungs- und Trennungsraten sind angestiegen und Lebensformen jenseits der ehelichen Familie haben an Bedeutung gewonnen.
„Die Familienstrukturen werden immer heterogener“, sagt die MPIDR-Wissenschaftlerin Michaela Kreyenfeld. So gebe es zum Beispiel zunehmend mehr unverheiratete Paare und Stieffamilien. „Wir wollen besser verstehen, wie sich diese Veränderungen in den Lebensläufen nieder schlagen und im europäischen Vergleich darstellen.“
Michaela Kreyenfeld wird sich innerhalb des Projektes vor allem den Bereich Stieffamilien widmen. Ein weiterer Projektteil widmet sich der Analyse des demografischen Verhaltens von Migranten.
Mit dem Forschungsprojekt soll die zunehmende Komplexität der Familienkonstellationen in verschiedenen Europäischen Gesellschaften untersucht und verglichen werden. Die Wissenschaftler stellen sich zudem die Frage, welchen Einfluss der Wandel der Familienstrukturen auf das Wohlergehen von Kindern hat. Darüber hinaus wird untersucht, wie der Wandel der Familienstrukturen sich auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern, die Beziehungen zwischen den Generationen und die Betreuungs- und Pflegestrukturen auswirken.
Die Wissenschaftler werden auch untersuchen, wie die Politik auf die zunehmende Diversität in den Familienformen reagiert.
Das Forschungsprojekt, das von Livia Oláh (Universität Stockholm) koordiniert wird, startet im Februar 2013. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von 4 Jahren angelegt und wird von der EU mit 6,5 Millionen Euro gefördert. Insgesamt 25 Forschungseinrichtungen aus 15 europäischen Ländern sind an dem Projekt beteiligt, darunter das MPIDR.