01. Januar 2014 | News | Neues Forschungsprojekt

Wo ist der Uhu?

Der Uhu (bubo bubo) ist eine der größten Eulenarten. Meist leben die Tiere in wenig besiedelten Gebieten. © pepipepper/ photocase.com

Zoos sind wichtig für den Artenschutz, denn durch Zuchtprogramme wird der Fortbestand seltener Tierarten sichergestellt. Im Fokus stehen dabei häufig exotische Tiere, obwohl einige heimische Tierarten ähnlich stark vom Aussterben bedroht sind. In einem MPIDR-Forschungsprojekt sollen nun die Zoos erfasst werden, die seltene europäischen Tierarten halten.

Uhu, Braunbär und Feuersalamander haben eines gemein: alle drei sind Tierarten, die in Europa beheimatet sind und auf der so genannten Roten Liste stehen. Auf dieser Liste sind alle Tierarten aufgeführt, die als gefährdet oder vom Aussterben bedroht gelten.Weltweit sind das rund 21.000 Arten, 6000 dieser gefährdeten Tierarten sind in Europa heimisch.

Seit längerem arbeitet die MPIDR-Wissenschaftlerin Dalia Amor Conde, mit Zoos zusammen, die sich an Artenschutzprogrammen beteiligen. „Die Hauptbedrohung für einzelne Arten sind die Zerstörung des Lebensraums und Infektionskrankheiten. Im Zoo können Indivdiuen diese Tierarten untergebracht werden, um das Aussterben der Art zu verhindern - bis es wieder einen Lebensraum gibt, in dem die Tiere ausgewildert werden können", sagt die Wissenschaftlerin.

Um mit Zuchtprogrammen den Fortbestand der Art sicherzustellen, muss aber erst einmal bekannt sein, welche Zoos welche Tierarten halten und wie viele Individuen einer Art es dort gibt. Diese Erfassung soll nun im Rahmen eines Forschungsprojekts erfolgen, das von der Gerhard und Ellen Zeidler Stiftung mit 50.000 Euro gefördert wird. "Viele Zoos arbeiten mit Tierarten aus weit entfernten Ländern. Wir brauchen aber Zoos, die sich auch um die lokalen, europäischen Arten kümmern", sagt Dalia Amor Conde.

Mit Geldern derselben Stiftung machen Dalia Amor Conde und ihre Kollegen derzeit bereits eine Bestandsaufnahme für die Tierarten der deutschen Alpenregion. Sie fanden heraus, dass 2,6 Prozent aller Tierarten, die auf der bayrischen Roten Liste zu finden sind, in Zoos gehalten werden. In den Zoos fanden sie auch neun Tierarten, die in freier Natur als ausgestorben gelten. 

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