24. November 2003 | Pressemitteilung

Longevity Award der Ipsen-Stiftung an James Vaupel verliehen

James W. Vaupel ist am 22. November während der Jahrestagung der Gerontological Society of America (GSA) in San Diego, Kalifornien, der Longevity Prize der Ipsen Stiftung verliehen worden. Vaupel ist der Gründungsdirektor des Max-Planck-Institutes für demografische Forschung Rostock und Honorarprofessor an der Universität Rostock.

Die Ipsen Foundation hat Vaupel für seine Arbeiten ausgezeichnet, mit denen er einen großen Beitrag zur Entwicklung der Forschung über Langlebigkeit und Sterblichkeit im hohen Alter geleistet hat. Vor allem sei damit das Verständnis verbessert worden, wie Sterberisiken im fortgeschrittenen und im hohen Alter verlaufen. Zudem haben seine Studien mit zur Etablierung der Biodemografie am Schnittpunkt von Biologie und Demografie geführt, zweier Disziplinen, die bisher weniger zusammen gearbeitet hatten, heißt es in einer Erklärung der Ipsen Foundation. Ausgezeichnet wird zudem James Vaupels großes Talent, Wissenschaftler zu interdisziplinären und internationalen Projekten zusammen zu führen. Dies zeigen zum Beispiel seine Untersuchungen an Fruchtfliegen mit James Carey in Mexiko, zu Zwillingen in Dänemark mit Kaare Christensen sowie zu gesunder Langlebigkeit hochaltriger Menschen in China mit Zeng Yi, die zugleich sein umfassendes Interesse an Langlebigkeit illustrieren. Weiterhin hebt die Stiftung James Vaupels führende Rolle bei der Entwicklung des Faches Demografie und seiner Lehre in Europa sowie sein Engagement beim Forschungsaustausch zwischen den USA und Europa hervor.

Schließlich weist die Ipsen Foundation auf die herausragende Breite und Vielzahl der wissenschaftlichen Beiträge von James Vaupel hin. Besonders hervorgehoben wird die Sammlung von Literatur und Daten zur Frage nach einer Grenze der Entwicklung der Lebenserwartung, womit James Vaupel eindrucksvoll die Formbarkeit von Altern und Langlebigkeit dokumentiert, sowohl aus dem Blickwinkel genetischer Heterogenität als auch der Interaktion von Genetik und Umweltfaktoren. Wenn heute traditionelle Annahmen zur Begrenztheit der Lebenserwartung des Menschen immer mehr in Frage gestellt werden, so ist dies nicht zuletzt auf die wissenschaftliche Arbeit von James Vaupel zurück zu führen, die in vielerlei Hinsicht neue Perspektiven eröffnet hat.

Der Longevity Award der Ipsen Foundation wird für bedeutende Arbeiten in der Erforschung von Langlebigkeit verliehen. Bei früheren Preisverleihungen wurden sowohl Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit Alterungsprozessen beim Menschen, aber auch bei nicht-humanen Arten beschäftigen. Zu diesen Themen gehören: Beobachtungen extremer Lebenserwartungen, Arten, die nur geringfügig altern, Konzepte erfolgreichen Alterns, Bedeutung der Ernährung und diätetischen Nahrungsreduktion für die Langlebigkeit, männliches Altern, Gene der Langlebigkeit. Diese unterstreichen zugleich die Vielfalt der Disziplinen, die sich mit dem Altern, seinen Mechanismen und Determinanten beschäftigen, etwa Populationsbiologie, Demografie, Genetik, Medizin, Psychologie.

Die Ipsen Foundation wurde 1983 unter der Schirmherrschaft der Fondation de France gegründet. Die Stiftung will zur Entwicklung und Verbreitung von Wissen über das Altern beitragen und wissenschaftliche Diskussionen über Themen fördern, die in den kommenden Jahren zu gesellschaftlichen Herausforderungen führen. Sie versteht ihre Aktivitäten auch als Förderung der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen und Medizinern, da dem Austausch und der Kooperation auf Grund der Spezialisierung der Professionen zunehmende Bedeutung zukommt.

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