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Migration und Mobilität
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Die Migration Hochqualifizierter
Die Migration von hochqualifizierten Menschen spielt eine entscheidende Rolle für die Leistungsfähigkeit moderner Volkswirtschaften. Sie ist ein substanzieller und wachsender Bestandteil der internationalen Migrationsbewegungen und hat einen deutlichen Einfluss auf Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und gesellschaftliche Transformationen. Zu verstehen, welche Mechanismen der Migration von Hochqualifizierten zugrunde liegen, ist für die Gestaltung und Umsetzung einer geeigneter Migrationspolitik von maßgeblicher Bedeutung – sowohl in den Aufnahme- als auch in den Herkunftsländern. Allerdings ist die Messung der Trends und Determinanten der Migration von Hochqualifizierten durch eine unzureichende Datenlage begrenzt. Digitale Spuren aber ergänzen herkömmliche Datenquellen und ermöglichen so den Forschern, ein neues Licht auf die Mobilitätsmuster von hochgebildeten und hochqualifizierten Migrant*innen zu werfen. Digitale Spuren sind Daten, die Benutzer beim Umgang mit sozialen Medien und digitalen Diensten hinterlassen.
Die Projekte in diesem Forschungsbereich verwenden umfangreiche digitale Spuren aus den sozialen Netzwerken und bibliometrischen Datenbanken. Ziel ist, die Einflussfaktoren und Folgen der Mobilitätsmuster und -verläufe hochqualifizierter Migrant*innen tiefer zu verstehen.
Im Mittelpunkt einer Reihe von zentralen Projekten steht die “Scholarly Migration Database“, eine neue Datenbank, die wir erstellt haben und pflegen, um die Mobilitätsmuster und -trends von Wissenschaftler*innen im Zeitverlauf zu dokumentieren. Wir entwickeln neue Methoden, mit denen die Mobilität von Forschenden, die in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert haben, berechnet werden können und verwenden dafür Informationen zu dem Wechsel ihrer institutionellen Zugehörigkeit im Laufe der Zeit. So entstand eine Längsschnittdatenbank auf Mikroebene für den Zeitraum 1996-2020 und ein Datensatz auf Makroebene, der Schätzungen der Migrationsströme auf aggregierter Ebene enthält. Die Datenbank ist global angelegt und flexibel genug, um Analysen auf subnationaler Ebene durchzuführen. Unter anderem nutzen wir diese Daten, um den Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und der Migration von Wissenschaftler*innen zu beleuchten, geschlechtsspezifische Unterschiede in der akademischen Mobilität zu bewerten und zu beobachten, und die Rückwanderung sowie die Auswirkungen von externen Schocks, wie bspw. dem Brexit, auf die Mobilität von Forschende zu messen und zu modellieren.
Eine weitere Reihe von zentralen Projekten wirft einen breiteren Blick auf die Migration von hochqualifizierten Fachkräften. Insbesondere haben wir digitale Spuren von dem Social-Networking-Dienst LinkedIn abgerufen, um so die Migrationsdynamik von Fachkräften in ganz Europa und rund um den Globus zu erfassen. Unter anderem nutzten wir Features und Funktionen für LinkedIn-Daten, um Proxy-Variablen für die Migrationsbestrebungen von Fachkräften in Europa zu messen. Wir identifizierten die relative Attraktivität für einen Umzug in verschiedene europäische Länder, und wir wollen beurteilen, inwieweit die Migrationsabsichten dieser Fachkräfte mit den tatsächlich vollzogenen Umzügen übereinstimmen. Wir entwickeln Modelle zur Bewertung der Gründe für einen Umzug und der tatsächlich vollzogenen Migration hochqualifizierter Fachkräfte und prüfen dabei auch sorgfältig, welche Art von Informationen sich aus solchen Online-Plattformen genau ableiten lassen. So können wir Aussagen treffen, die über die spezifische Plattform hinausgehen.
Projekte dieses Forschungsfelds
Migration and Mobility of Scholars
DetailsDie Untersuchung internationaler Migration hoch-qualifizierter Fachkräfte mit Hilfe umfangreicher digitaler Spuren
DetailsScholarly Migration Database
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