27. Februar 2014 | News | Bildergalerie

Auf der Suche nach der Langlebigkeit

Die Forscher wollen herausfinden, wie genau die Muschel Arctica islandica im Vergleich zu andern Organismen altert und welche Faktoren den Alterungs-Prozess beeinflussen können. Spielen Gene eine Rolle oder sind es vor allem Umwelteinflüsse, die eine Rolle spielen? Doch um das Alter eines Tieres zu bestimmen reicht es nicht, die Muscheln einfach nur zu sortieren: Die größte ist nicht gleichzeitig die älteste. Um herauszufinden, wie alt die Tiere tatsächlich sind, muss man sie sich genauer ansehen. © MPIDR

Die Muschel Arctica islandica kann sehr alt werden - bis zu 500 Jahre. Vorraussetzung für das Erreichen dieses hohen Alters ist, dass sie im Atlantik lebt. Wächst sie jedoch in der Ostsee auf, beträgt ihre Lebenserwartung nur rund 40 Jahre. Warum das so ist, versuchen Forscher des MPIDR herauszufinden.

Die Muschel Ming ist berühmt. 2006 holten britische Forscher sie vom Meeresboden vor Island hoch und zählten ihre Jahresringe. Damals kamen sie zu dem Ergebnis, dass Ming mindestens 405 Jahre alt sein musste. Das brachte Ming ins Guiness-Buch der Rekorde – als ältester je gefundener Mollusk und als ältestes je gefundenes Tier überhaupt.


Rund sechs Jahre später revidierten die Wissenschaftler ihr Ergebnis. Sie hatten die Wachstumsringe in der Muschelschale noch einmal nachgezählt und kamen zu dem Schluss, dass Ming sogar 507 Jahre alt war, als sie sie aus dem Wasser holten. Vielleicht wäre sie auch noch sehr viel älter geworden.

Auch wenn Ming eine Ausnahme ist, gehört sie einer Muschelart an, die per se sehr, sehr alt werden kann. Auf einige hundert Jahre bringen es einige Exemplare, vorausgesetzt sie wachsen im Atlantischen Ozean auf. Denn wäre ihre Heimat die Ostsee, hätten sie nur eine Lebenserwartung von wenigen Jahrzehnten. „Die Islandmuschel ein einzigartiger Modelorganismus. Wir haben die Hoffnung, dass wir sehr viel über den Alterungsprozess – egal ob bei Mensch oder Tier - erfahren, wenn wir verstehen, welche Faktoren für diese unterschiedlichen Lebenserwartungen verantwortlich sind,“ sagt der Projektleiter Ralf Schaible.

Kontakt

Leiterin des Arbeitsbereichs Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen

Silvia Leek

E-Mail

+49 381 2081-143

Redakteurin Wissenschaftskommunikation

Silke Schulz

E-Mail

+49 381 2081-153

Was nun?

Zur Startseite

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.