22. April 2021 | News | Forschungsförderung

ERC Grant für Pekka Martikainen

© Veikko Soimerpuro

Pekka Martikainen erhält vom Europäischen Forschungsrat (ERC) Fördermittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro für die Durchführung des Projekts “Social inequalities in population health: integrating evidence from longitudinal, family-based and genetically informed data”.

In allen Gesellschaften gibt es Gesundheitsunterschiede in verschiedenen sozialen Schichten. Diese Ungleichheiten haben in den vergangenen 30 Jahren deutlich zugenommen. Menschen in einer sozial benachteiligen Position haben im Moment eine fünf bis zehn Jahre geringere Lebenserwartung, als Menschen in einer begünstigten Position.

Die Studie zielt darauf ab, die Ursachen für diese Ungleichheiten in vier Schritten zu ermitteln, indem sie

  1. die Triebkräfte für langfristige Veränderungen der Gesundheitsunterschiede bewertet und den Beitrag von Familienfaktoren sowie sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen auf Makroebene ermittelt.
  2. Abhängigkeiten sozialer Position und Gesundheit über bis zu vier Generationen untersucht.
  3. kausale Effekte der sozialen Position auf die Gesundheit durch die Verwendung molekulargenetischer Informationen abschätzt und beurteilt, ob genetische Assoziationen durch die soziale Position vermittelt oder modifiziert werden.
  4. die Verallgemeinerbarkeit von Erklärungen für soziale Ungleichheiten in der Gesundheit durch international vergleichende Forschung bewertet.

„Unsere Ergebnisse werden bahnbrechend sein, weil wir feststellen, wie familiäre und genetische Faktoren mit individuellen sozialen Merkmalen verwoben sind. Wir werden auch feststellen, wie sie sich auf die Gesundheit unter verschiedenen sozialen Bedingungen auf Makroebene niederschlagen“, sagt Pekka Martikainen. Die Möglichkeit, kausale Hypothesen zu testen, wird die Wissenschaft voranbringen und dabei helfen, politische Maßnahmen zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten zu entwickeln.

Pekka Martikainen, Forscher am Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPDIR) in Rostock wird dieses Projekt an der Universität Helsinki leiten. Für die Durchführung erhält er einen European Research Council Advanced Grant in Höhe von 2,5 Millionen Euro, der eine Finanzierung über fünf Jahre vorsieht.

Die Advanced Grants werden vom Europäischen Forschungsrat an etablierte Spitzenforschende jeder Nationalität und jeden Alters vergeben, die wissenschaftlich unabhängig und führend in ihrem Gebiet sind. Insgesamt werden über 500 Millionen Euro an 209 Forschende vergeben, wobei ein Grant jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro beträgt.

Mehr Information

ERC Advanced Grants 2021

Kontakt

Leiterin des Arbeitsbereichs Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen

Silvia Leek

E-Mail

+49 381 2081-143

Redakteurin Wissenschaftskommunikation

Silke Schulz

E-Mail

+49 381 2081-153

ERC Grant Gewinner

Population Research Unit
Faculty of Social Sciences
University of Helsinki

Pekka Martikainen

E-Mail

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.