06. Februar 2012 | News

Nachwuchspreis für Eva Kibele

Eva Kibele wird mit dem Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Demographie ausgezeichnet. In ihrer Promotionsarbeit hat sie untersucht, wie sich das Sterberisiko auf regionaler Ebene unterscheidet und entwickelt.

Wie hoch das Sterberisiko einer Bevölkerungsgruppe ist, ist ein guter Indikator dafür, wie gesund die Menschen sind, die dieser Gruppe angehören. Trotzdem sind sowohl die regionale Verteilung des Sterberisikos als auch die Faktoren, die dieses Risiko bestimmen, für Deutschland weitestgehend unbekannt. Eva Kibele hat in ihrer Arbeit untersucht, welche regionale Unterschiede es in Deutschland gibt und hat die Faktoren identifiziert, die für diese unterschiedlichen Muster verantwortlich sind. Sie fand zum Beispiel heraus, dass die Lebenserwartung von Menschen mit geringem Durchschnittseinkommen besonders niedrig ist – vor allem dann, wenn sie auch noch in einer Region leben, der es wirtschaftlich nicht gut geht. Gleichzeitig stellte sie fest, dass sich die Mortalitätsraten in Ost- und Westdeutschland, die nach der Wende für beide Landesteile noch sehr unterschiedlich waren, weitestgehend angeglichen haben.

Ihre Untersuchungen sind ein Novum, da es Analysen für kleinere regionale Einheiten, die den zeitlichen Verlauf mit berücksichtigen und die regionalen Daten mit den Daten von einzelnen Menschen - die so genannte „Individualebene" -  verknüpfen, vormals nicht gab. Frühere Analysen bezogen sich vor allem auf Unterschiede zwischen Bundesländern oder auf  Sterblichkeitsunterschiede zwischen Regionen innerhalb eines Bundeslandes.

Eva Kibele war von 2005 bis 2010 als Doktorandin am MPIDR. Ihre Promotion mit dem Titel “Regional mortality differences in Germany. Spatial patterns, temporal trends, contextual- and individual-level determinants” wurde von dem Leiter des Arbeitsbereichs “Demografische Daten”, Vladimir M. Shkolnikov betreut. Seit 2011 forscht sie am Population Research Centre an der Universität Groningen in den Niederlanden.

Ihre Promotionsarbeit wird von der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD) mit dem “Allianz-Nachwuchs-Preis für Demographie” in der Kategorie “Promotionen/ Habilitationen” ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet im Rahmen der DGD-Jahrestagung Mitte März in Berlin statt.

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