04. April 2022 | News

Neue Forschungsgruppe „Kinship Inequalities“

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Eine neue unabhängige Max-Planck-Forschungsgruppe, geleitet von Diego Alburez-Gutierrez nimmt im Mai ihre Arbeit auf. Sie untersucht, wie Unterschiede in den Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Personen und Gruppen das Leben jedes und jeder Einzelnen bestimmen und Gesellschaften strukturieren.

Verwandtschaft ist eine grundlegende und universelle Form sozialer Struktur. Alle Menschen haben Verwandte, so wie alle Menschen geboren werden und sterben. Der Grad, in dem jeder und jede Einzelne davon profitiert, ist allerdings sehr unterschiedlich. „Wir bezeichnen diese Unterschiede in der Verfügbarkeit und den Ressourcen von Verwandten als verwandtschaftliche Ungleichheiten“, sagt der Leiter der Forschungsgruppe, Diego Alburez-Gutierrez.

Die steigende Lebenserwartung ermöglicht es Großeltern zum Beispiel, mehr Lebenszeit mit ihren Enkeln zu verbringen. Das ist eine positive Entwicklung für Enkelkinder, Großeltern und Eltern, die von der Unterstützung bei der Kinderbetreuung profitieren. In der Praxis sind diese Vorteile jedoch ungleich auf die verschiedenen Gruppen der Bevölkerung verteilt, sowie wie sich auch Sterblichkeit und Geburtenraten unterscheiden.

Die unabhängige Max-Planck-Forschungsgruppe „Kinship Inequalities“ wird daran arbeiten, das Teilgebiet der Verwandtschaftsdemografie im Allgemeinen und die Forschung an Verwandtschaftsungleichheiten im Besonderen voranzutreiben. Max-Planck-Forschungsgruppen sind unabhängige Forschungsteams, die an spezifischen Themen arbeiten. Zu Beginn wird die Gruppe zwei wissenschaftliche Mitarbeitende und einen Doktoranden beschäftigen, um die Auswirkungen von Verwandtschaftsungleichheiten auf Individuen, Familien und Gesellschaften zu untersuchen.

Diego Alburez-Gutierrez hat an der London School of Economics in Demografie promoviert und ist seit 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPIDR tätig. Er interessiert sich dafür die Ursachen und Auswirkungen des demografischen Wandels aus einer Verwandtschafts-Perspektive zu untersuchen. In seinen neuesten Veröffentlichungen hat er analysiert, wie sich die Erfahrung von Verfügbarkeit von Verwandten, Verlust von Verwandten und Betreuungsaufgaben im Laufe des Lebens verändern.

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Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist eines der international führenden Zentren für Bevölkerungswissenschaft. Es gehört zur Max-Planck-Gesellschaft, einer der weltweit renommiertesten Forschungsgemeinschaften.